Worum geht es?
Die Betriebliche Altersversorgung ist eine beliebte Form der Altersvorsorge. Der Nachteil: durch die Umwandlung von Bruttoeinkommen zahlst du weniger Sozialversicherungsbeiträge und bekommst damit weniger Sozialleistungen. In diesem Video geht es darum, wie die Entgeltumwandlung in der BAV die gesetzliche Rente VERRINGERT.

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Betriebliche Altersvorsorge: Fluch oder Segen für deine Rente?
Du denkst darüber nach, in die betriebliche Altersvorsorge einzusteigen? Bevor du diese Entscheidung triffst, solltest du dir bewusst sein, dass sie nicht nur Vorteile mit sich bringt. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie sich die betriebliche Altersvorsorge auf deine gesetzliche Rente auswirken kann und worauf du achten solltest.
Wie funktioniert die Entgeltumwandlung?
Bei der betrieblichen Altersvorsorge in Form der Entgeltumwandlung wird ein Teil deines Bruttogehalts direkt in einen Altersvorsorgevertrag eingezahlt. Dadurch reduziert sich dein zu versteuerndes Einkommen, was zunächst vorteilhaft erscheint. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, mindestens 15% des umgewandelten Betrags als Zuschuss beizusteuern.Ein Beispiel:
- Bruttogehalt: 5.000 €
- Entgeltumwandlung: 200 €
- Neues Bruttogehalt für Sozialversicherung: 4.800 €
Durch die geringeren Steuern und Sozialabgaben merkst du im Netto oft nur etwa die Hälfte des umgewandelten Betrags.
Die Kehrseite der Medaille: Auswirkungen auf die gesetzliche Rente
Was viele nicht bedenken: Durch die Entgeltumwandlung zahlst du weniger in die Sozialversicherungen ein. Das wirkt sich nicht nur auf Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Krankengeld aus, sondern auch auf deine spätere gesetzliche Rente.
Wie die gesetzliche Rente berechnet wird:
- Du sammelst Rentenpunkte basierend auf deinem Einkommen
- Ein Rentenpunkt entspricht dem Durchschnittseinkommen (Das jährliche Durchschnittseinkommen für das Jahr 2024 beträgt 45.358 Euro)
- Der aktuelle Rentenwert erhöht sich 2024 von 37,60 Euro auf 39,32 Euro.
Durch die Entgeltumwandlung verringerst du dein rentenversicherungspflichtiges Einkommen und sammelst somit weniger Rentenpunkte.
Die Auswirkungen in Zahlen
Wenn du über 37 Jahre den Höchstbeitrag von 292 € monatlich in die betriebliche Altersvorsorge einzahlst, fehlen dir am Ende fast 3 Rentenpunkte. Das kann, je nach Entwicklung des Rentenwerts, zu einer monatlichen Rentenkürzung von 112 € bis 234 € führen.
Aktualisierte Zahlen 2024:
Steuerfreier Höchstbeitrag 2024
8 % der BBG (West), also 604 € mtl. oder 7.248 € jährl.
Sozialversicherungsfreier Höchstbeitrag 2024
4 % der BBG (West), also 302 € mtl. oder 3.624 € jährl.
Lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge trotzdem?
Die Antwort darauf ist nicht eindeutig. Es kommt auf verschiedene Faktoren an:
- Höhe des Arbeitgeberzuschusses: Je mehr dein Arbeitgeber beisteuert, desto attraktiver wird das Angebot.
- Qualität des Vorsorgeprodukts: Achte auf die Konditionen, Kosten und Renditechancen.
- Gesamtkonzept: Betrachte die betriebliche Altersvorsorge im Kontext deiner gesamten Altersvorsorgestrategie.
Tipps für Arbeitnehmer
- Prüfe den Berater: Achte darauf, ob er transparent über alle Vor- und Nachteile informiert.
- Verstehe das Produkt: Informiere dich gründlich über die angebotene Versicherung und ihre Bedingungen.
- Verhandle mit dem Arbeitgeber: Ein höherer Arbeitgeberzuschuss kann die Rentenkürzung ausgleichen.
Fazit
Die betriebliche Altersvorsorge kann ein sinnvoller Baustein deiner Altersvorsorge sein, aber sie ist kein Allheilmittel. Lass dich unabhängig und ganzheitlich beraten, um die für dich beste Lösung zu finden. Bedenke dabei immer die Auswirkungen auf deine gesetzliche Rente und wäge sorgfältig ab, ob sich das Angebot für dich lohnt.
Denk daran: Eine gute Altersvorsorge besteht aus mehreren Säulen. Die betriebliche Altersvorsorge kann eine davon sein – aber sie sollte nicht die einzige bleiben.