BU als Direkt­ver­si­che­rung (BAV) — gefährlich!

Worum geht es?

Viel­leicht wurde es dir auch schon mal ange­boten: die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung über die betrieb­liche Alters­ver­sor­gung machen. Das Verkaufs­ar­gu­ment ist dort meist, dass es netto güns­tiger für dich wird. Die Beiträge werden vom Brutto abge­zogen und damit zahlst du netto nur rund die Hälfte. In diesem Video zeige ich dir, wieso das sehr gefähr­lich werden kann.

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Inhalt des Videos (Tran­skrip­tion:)

Du hast wahr­schein­lich schon mal von der betrieb­li­chen Alters­ver­sor­gung gehört. In der Regel wird das umge­setzt in Form einer Direkt­ver­si­che­rung und das funk­tio­niert so, dass du deine Beiträge für diese Direkt­ver­si­che­rung vom Brutto bezahlst und Netto dadurch weniger Belas­tung spürst. Also ein Beispiel, Du würdest jetzt zum Beispiel 100 Euro Beitrag zahlen, dann zieht der Arbeit­geber die vom Brutto ab und netto spürst du nicht diese 100 Euro, die dir abge­zogen werden, sondern in der Regel so unge­fähr die Hälfte. Dieses Instru­ment wird auch gerne mal benutzt, um eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu finan­zieren. In manchen Berufen ist die nämlich dann viel­leicht auch ein biss­chen teurer. Manchmal wird das Verkaufs­ar­gu­ment genutzt, zahl doch die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nicht vom Netto, sondern lieber vom Brutto. Und in diesem Video soll es mal darum gehen, was das große Problem ist, wenn man eine BU als Direkt­ver­si­che­rung abschließt.

Tach zusammen, hier ist der Lehnen. Ich bin unab­hän­giger Finanz- und Versi­che­rungs­makler und wenn dich solche Themen rund ums Geld und Versi­che­rungen inter­es­sieren, würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, diesen Kanal zu abon­nieren. Das geht ganz einfach hier unten. Und ich würde am besten auch die Glocke anma­chen. Dann kriegst du nämlich sofort eine Mittei­lung, wenn das neue Video da ist. Denn einmal in der Woche mache ich hier Videos zum Thema Finanzen und Versicherungen.

BU als Direkt­ver­si­che­rung: klingt erstmal gut

Was ist denn jetzt eigent­lich das Problem, wenn man eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung über die betrieb­liche Alters­ver­sor­gung macht? Im Grunde genommen ist der erste Vorteil, natür­lich erst mal, der liegt auf der Hand, Du zahlst erst mal nur netto die Hälfte. Sagen wir mal als Beispiel, eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung würde dich 150 Euro kosten. Dann zahlst du die norma­ler­weise vom Netto. Wenn du es über die betrieb­liche Alters­vor­sorge machst, dann wird das vom Brutto abge­zogen, der Arbeit­geber über­weist den Beitrag und dann merkst du es netto mit unge­fähr der Hälfte, dann kostet sie viel­leicht 75, 80 Euro für dich netto. Ist natür­lich erst mal schön. Jetzt haben wir zwei große Probleme. Problem Nummer Eins, die Rente, die du später dann im Leis­tungs­fall, wenn du also berufs­un­fähig bist, ausge­zahlt bekommst, wird voll versteuert. Das heißt also, beispiels­weise hättest du jetzt 2500 Euro BU Rente, dann würdest du die, wenn du die privat gemacht hättest und du würdest jetzt berufs­un­fähig sein und diese 2500 Euro bekommen. Würdest du sehr, sehr, sehr gering besteuern und zahlst oftmals gar keine Steuern darauf.

Volle Steuer auf die BU als Direktversicherung

In dem Augen­blick, wo du sie aber als Rente aus einer betrieb­li­chen Alters­vor­sorge bekommst, musst du sie voll versteuern. Und dann ist das quasi so, dass die effek­tive Rente, die du dann übrig hast, in deiner Tasche netto, natür­lich erst mal auch geringer ist als die, die, wenn du sie privat gemacht hättest. Und das beachten viele gar nicht. Das heißt also, grund­sätz­lich sind viele Berufs­un­fä­hig­keits­renten sowieso schon zu gering gestaltet. Aber dann kommt eben noch zu allem Über­fluss dazu, dass bei der betrieb­li­chen Alters­vor­sorge viel mehr Abzüge noch mal runter­gehen als jetzt bei einer privaten. Das ist ein Problem. Aber worum es mir haupt­säch­lich geht, ist das zweite Problem. Was passiert denn eigent­lich bei einer Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, wenn du den Beitrag gar nicht zahlst? Wenn du jetzt also privat eine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung hättest, und du würdest mal einen Monat einen Beitrag nicht zahlen, kriegst du eine Zahlun­gesrin­ne­rung, dann irgendwie mal eine Mahnung, dann zahlst du den zweiten Monat immer noch nicht, den dritten Monat immer noch nicht. Irgend­wann dazwi­schen sagt der Versi­cherer, so, lieber Freund, jetzt sind auch erst mal keine Leis­tungen mehr da. Also wenn du berufs­un­fähig bist, steht dann in dem bösen Schreiben auch meis­tens drin, dann gibt es jetzt kein Geld, weil du hast ja die Beiträge nicht gezahlt.

Was ist, wenn nicht gezahlt wird?

Also sollte man natür­lich seine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung auch bezahlen. Aber wie ist das denn eigent­lich, wenn du die gar nicht selber bezahlst, sondern der Arbeit­geber bezahlt die für dich? Und das ist ja bei der Direkt­ver­si­che­rung so.  Wie ist denn der normale Verlauf? Wenn du krank bist, hast du jetzt in der Regel, im ersten Schritt erst mal gar keine Einkom­mens­ein­bußen, weil der Arbeit­geber ja in einer gewissen Form dein Gehalt weiter zahlt. Die durch­schnitt­liche Gehalts­fort­zah­lung ist wahr­schein­lich 6 Wochen. Das heißt, wenn du jetzt mal drei Wochen krank bist oder viel­leicht sogar vier, merkst du es eigent­lich gar nicht, weil der Arbeit­geber zahlt dein Gehalt sofort weiter. Aber was passiert denn nach den 6 Wochen? Nach den 6 Wochen kriegst du Kran­ken­geld. Das heißt also, der Arbeit­geber über­weist ja gar kein Gehalt mehr. Wenn er aber kein Gehalt bucht, dann zahlt er in der Regel auch keine Beiträge mehr, die vom Brutto runter­gehen, nämlich die Beiträge für die betrieb­liche Alters­vor­sorge und damit auch die Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Es kann also ohne Weiteres passieren, dass du jetzt wirk­lich mal schwer krank bist. Das ist ja dann in der Regel der Fall, wenn man auch mal wirk­lich so lange krank ist. Und dann hast du wahr­schein­lich auch andere Sachen im Kopf, als darüber nach­zu­denken, wie ist das mit meiner BU? Jetzt über­weist der Arbeit­geber irgend­wann das Gehalt nicht mehr, dementspre­chend auch die Beiträge nicht mehr. Du bist aber viel­leicht gerade so krank und mit dir selbst beschäf­tigt, dass du nicht darüber nach­denkst und darauf viel­leicht nicht achtest. Viel­leicht bist du ja auch gar nicht zurech­nungs­fähig und dann wird die Leis­tung irgend­wann mal ruhen. Das heißt also, die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zahlt nicht, wenn du berufs­un­fähig bist.

Wann bist du denn aber eigent­lich berufs­un­fähig? Nach einem halben Jahr. In den meisten Verträgen ist es so, dass du nach einem halben Jahr, also nach 6 Monaten, du als berufs­un­fähig zählst, wenn du nach einem halben Jahr deinen Beruf zu 50 Prozent oder weniger ausüben kannst.

Jetzt stellen wir uns das mal vor, jetzt hat schon seit einem halben Jahr, oder ein halbes Jahr, meinet­wegen minus 6 Wochen, der Arbeit­geber gar keine Beiträge mehr bezahlt für deine Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung. Du bist jetzt sechs­ein­halb Monate krank und sagst, ich bin platt. Der Arzt sagt, du bist platt, du kannst deinen Job nicht mehr ausüben, das wird nichts mehr. Jetzt meldest du dich bei der Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung und sagst, hey, ich habe doch hier Leis­tung zu erwarten, weil ich bin ja jetzt schon so lange krank. Sechs­ein­halb Monate, das müsste jetzt mal so weit sein. Und dann sagt die Versi­che­rung zu dir, nö, nö, die hast du jetzt nicht zu erwarten, weil du hast ja die Beiträge nicht bezahlt. Das ist richtig blöd. Im Endef­fekt hast du ein riesen­großes Risiko, meiner Meinung nach, wenn du nicht aktiv darauf achtest und mögli­cher­weise auch ein Betreuer hast, der das die ganze Zeit verfolgt, oder auch ein Fami­li­en­an­ge­hö­riger, der das irgendwie im Kopf hat, dann hast du das große Problem, dass in dieser Zeit, wo du krank bist, erst mal keine Beiträge fließen, die Leis­tung stoppt und dann, wenn du sie eigent­lich brauchst, ist die Leis­tung eben nicht da.

Und das ist der Grund, warum ich keine Riesen­freund davon bin, die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung über die betrieb­liche Alters­vor­sorge zu machen. Das kann man schon mal machen, aber dann muss man sich halt der Verant­wor­tung bewusst sein, dass man dann halt auch genau dann, wenn die Beiträge nicht mehr vom Arbeit­geber über­wiesen werden, dass man die dann selber weiter­zahlt. Aber dieses andere Thema mit den Steuern ist auch so ein Grund, warum ich sage, die betrieb­liche Alters­vor­sorge und Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, das würde ich eigent­lich lieber trennen, weil die nächste Frage wäre ja zum Beispiel, was ist eigent­lich, wenn du jetzt den Arbeit­geber wech­selst und der neue Arbeit­geber über­nimmt aber die Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung als Direkt­ver­si­che­rung gar nicht, weil die haben eine eigene Direkt­ver­si­che­rung oder eine eigene betrieb­liche Alters­ver­sor­gung. Da ist es dann auch wieder deine Verant­wor­tung zu sagen, okay, dann muss ich die jetzt über­nehmen. Dann hast du dich aber gar nicht dran gewöhnt an so einen Beitrag und sagst dann, dann lieber nicht. Und dann ruht die auch wieder und dann hast du aber auch wieder keine Leis­tung. Also von daher gefähr­liche Sache. Ich will es jetzt nicht verteu­feln, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass man da ziem­lich gut mitdenken muss oder jemanden in seiner Familie hat, der da im schlimmsten Fall viel­leicht auch mitdenken kann.

Wenn dich das Thema Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung inter­es­siert, verlinke ich dir mal hier ein Video, was zu dem Thema ganz gut passt. Und weil es so schön ist, passiert hier unten direkt auch noch mal ein zweites Video. Klick das ruhig mal an, guck dich weiter in meinem Kanal durch zu dem Thema. Und wenn du grund­sätz­lich sagst, solche Themen inter­es­sieren dich, dann auf jeden Fall abon­nieren, dann sehen wir uns nämlich im nächsten Video wieder. Bis dann. Der Lehnen.

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Hinweis zum Jahresende

Das Jahr ist fast vorbei und ich kann keine Termine mehr in 2021 anbieten. Sollte ein Abschluss von Altersvorsorgeverträgen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen gewünscht sein, bitte Eiltermin buchen oder eine Eilanfrage stellen. BU geht dieses Jahr nur noch bei einwandfreier Gesundheitshistorie. Ausführliche Risikovoranfrage erst wieder ab Januar möglich.