Worum geht es?
Du bist Gutverdiener und es geht dir heute prima? Dann solltest du aufpassen, dass das im Rentenalter auch so bleibt. In diesem Video zeige ich dir, warum dein Problem noch größer ist, als viele denken!
Inhalt des Videos (Transkription):
„Mehr Geld, mehr Probleme.“ Ein Zitat von einem Hip-Hopper, den es leider nicht mehr gibt. Aber im Grunde genommen trifft es das ziemlich gut. Ich berate in meiner täglichen Arbeit relativ viele Gutverdiener und ich stelle immer wieder fest, dass diese Gutverdiener ein gemeinsames Problem haben, nämlich, dass sie heute gutes Geld verdienen, dass es denen prima geht. Ein schöner Lebensstandard, alles ist prima. Aber proportional wächst das Rentenproblem von Gutverdienern hinten raus viel stärker an, als bei anderen. Und warum das so ist, das zeige ich dir in diesem heutigen Video.
Tach zusammen, hier ist der Lehnen, ich bin unabhängiger Finanz- und Versicherungsmakler und ich berate online sehr, sehr viele Menschen, die aus ganz guten Einkommensschichten kommen. Das heißt also, wenn du 100 000 Euro beispielsweise verdienst, 150 000, vielleicht sogar 200 000 Euro, dann denkst du ja, okay, mir geht’s prima, es ist alles gut. Ich habe gutes Geld und ich lege auch ein bisschen was zur Seite. Und in diesem Video zeige ich dir mal rechnerisch, warum das eigentlich hinten raus noch ein größeres Problem gibt.
Und zwar fangen wir mal damit an, wie funktioniert denn eigentlich das Rentensystem? Im Rentensystem ist es so, dass du für deine Arbeit Entgeltpunkte bekommst. Das heißt also, es gibt einen Durchschnittseinkommen Wert in Deutschland. Der liegt aktuell bei ungefähr 41 000 Euro. Und bei 41 000 Euro Jahresbruttoeinkommen bekommst du einen Rentenpunkt oder Entgeltpunkt genannt. Und dann sammelst du jetzt im Grunde genommen, im Laufe deines Lebens, Punkte. Und wenn du 41 000 Euro rentenversicherungspflichtiges Einkommen hast, bekommst du also einen Punkt. Wenn du 82 000 Euro brutto hast, bekommst du zwei Punkte. Was ist denn eigentlich, wenn du 120 000 Euro brutto hast? Bekommst du dann drei Punkte? Nein, bekommst du nämlich nicht, weil es eine sogenannte Beitragsbemessungsgrenze gibt. Das heißt, nur bis zu einem bestimmten Brutto pro Monat werden Rentenbeiträge gezahlt und darüber hinaus nicht mehr. Das ist die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Die liegt aktuell bei 7100 Euro im Monat. In dem Augenblick, wo du also mehr verdienst, zahlst du nicht mehr in die Rentenkasse ein, sondern da ist es gedeckelt. Und wenn du diese 7100 Euro mal 12 nimmst, dann kommst du nämlich mit dem aktuellen Durchschnittseinkommen von 41 000 Euro darauf, dass du ganz knapp über zwei Rentenpunkte pro Jahr erwirtschaften kannst und mehr nicht.
Bedeutet also, immer dann, wenn ich mehr als 7100 Euro brutto im Monat habe, habe ich im Grunde genommen hintenraus im Rentenalter ein noch größeres Problem, im Verhältnis zu meinem Einkommen. Und deshalb ist es wichtig, dass man das für sich erkennt und dann auch dementsprechende Maßnahmen trifft. Jetzt ist es nämlich quasi so, dass wenn du in Rente gehst, dann werden deine Rentenpunkte zusammengesammelt, werden multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert. Der Ist im Moment bei so ungefähr 34 Euro. Wenn du also einen Rentenpunkt hättest, würdest du 34 Euro Rente bekommen. Hast du jetzt 10, kriegst du 340 Euro Rente und dann ist es nur noch eine Frage dessen, wie viel hast du jetzt gesammelt.
Und jetzt rechnen wir mal ganz kurz. Wenn du insgesamt, 45 Jahre lang, das absolute Maximum erzielt hast, dann reden wir von ungefähr 90 Rentenpunkte. Und bei 90 Rentenpunkten, mal 34 ungefähr, kommen wir dann auf eine Rente von knapp über 3000 Euro. Das heißt, du kannst im Prinzip gar nicht mehr als 3000 Euro Rente erzielen. Und das ist eigentlich das Problem, weil diese Rente, die du von der gesetzlichen Seite bekommst, ist ja brutto und brutto heißt ja nicht netto. Das heißt, du musst die Rente noch versteuern, da geht noch ein bisschen was runter. Und jetzt hast du aber als Gutverdiener, wenn du jetzt beispielsweise 120 000 Euro im Jahr verdienst, dann sind das ungefähr 6500 Euro im Monat, die du netto verdienst. Wenn du Steuerklasse III hast. Und 6500 Euro wäre jetzt zum Beispiel mal das, was du zuletzt verdient hast, Netto. Und dann kriegst du plötzlich eine Rente von 3000 Euro brutto. Das Loch ist ja alleine da schon ziemlich, ziemlich groß. Und das ist gar nicht das Richtige, wie man eigentlich rechnen müsste. Weil wenn ich die heutigen Mandanten nehme, die jetzt beispielsweise Mitte Ende 40 sind und dieses Einkommen haben, dann gucken die auf ihre Renteninformation und da steht dann auch eine Hochrechnung, eine geschätzte drauf. Da stehen aber keine 3000 Euro Rente, sondern in der Regel eher so Anfang Mitte 2000. Aber das ist gar nicht das, was ich meine. RenteninformationenWir müssen das einfach nur mal überlegen, wie entwickelt sich denn das eigentlich mit dem Geld?
Ich habe dazu ein Video gemacht. Ich will das aber trotzdem in diesem Video auch noch mal ganz kurz ansprechen. Und zwar überlegen wir mal, was würde denn passieren, wenn jemand heute, sagen wir mal 6500 Euro netto verdient und wir würden jetzt mal die ganz normale Inflation von durchschnittlich ungefähr 2 Prozent rechnen? Das heißt 2 Prozent Geldentwertung im Jahr. Und der wäre jetzt beispielsweise heute, sagen wir mal sogar 47. Und mit 47 hast du noch 20 Jahre vor dir. Das würde dann bedeuten, dass in diesen 20 Jahren das Geld richtig, richtig stark an Wert verliert, weil du nur noch 4300 Euro Geldwert hast von heute 6500. Das heißt also, wie viel ist das? Das ist ungefähr, ist nicht ganz die Hälfte. Also es ist auf jeden Fall eine ziemlich starke Entwertung. Im Gegenzug bedeutet das, du bräuchtest, um das Gleiche an Nettowert, an Renten, an Kaufkraft zu haben wie heute, bräuchtest du 9600 Euro, um in 20 Jahren das gleiche Leben zu führen wie heute mit 6500 Euro.
Jetzt musst du dir nur die Frage stellen, wie viel Rente kriege ich denn jetzt eigentlich, wenn mein Netto Rentenziel 9600 Euro ist? 9600 Euro netto, weil wir haben ja hier oben auch von 6500 Euro netto geredet. Wie viel Bruttorente müsste das eigentlich sein? Das ist im Prinzip unmöglich, geht gar nicht. Das ist das Problem eines Gutverdieners. Klar, First World Problems. Also, Luxusprobleme im Prinzip. Jetzt könnte man ja hergehen und sagen ja, es braucht ja auch keiner als Rentner 6500 Euro. Ja, meinetwegen. Dann lass uns doch einfach 3000 Euro nehmen. Das heißt, der hat sein Haus abbezahlt, die Kinder sind aus dem Haus. Trotzdem muss man sich aber vor Augen führen, jemand, der heute 6500 Euro verdient, der führt ja ein gewisses Leben. Und wenn er das die nächsten 20 Jahre so weiterführt, das heißt mit Urlaub, vielleicht mit einem schicken Hobby, vielleicht auch ein schönes Auto. Der will ja vielleicht auch seinen Enkelkindern mal was gönnen. Der wird ja nicht plötzlich sagen, so, jetzt komme ich auch mit 1000 Euro aus. Das ist doch Quatsch. Also im Grunde genommen kann ich mir gut vorstellen, dass natürlich nicht 6500 Euro nötig sind. Aber es ist jetzt auch nicht nichts, was dann hinterher nötig ist.
Wenn wir jetzt also mal einfach nur von 3000 Euro ausgehen, dann bräuchte er später mal 4400 Euro Nettorente, weil das Geld ist nur noch 2000 Euro wert. Das Geld verliert also in 20 Jahren ungefähr, jetzt kann ich besser rechnen, ein Drittel an Wert. Auch 4400 Euro Nettorente hat der jetzt nicht. Auf gar keinen Fall. Das heißt, in seiner Renteninformation stehen jetzt meinetwegen 2500 Euro Bruttorente. Er braucht aber 4500 Euro Nettorente. Und das ist genau der Grund, warum so viele in dem Alter ein richtiges Problem haben und plötzlich Gas geben müssen. Weil was ist jetzt in der Regel passiert? Die meisten Mandanten, die ich jetzt so kennengelernt habe, die haben sehr viel Energie in die Immobilie gesteckt und haben das meistens auch ziemlich gut gemacht. Das heißt, die ist relativ häufig schon ziemlich kurz vor Ende bezahlt. Also, die ist nicht mehr so stark im Minus, sodass man jetzt davon ausgehen kann, dass in den nächsten Jahren vielleicht die Immobilie abbezahlt ist.
Aber oftmals bleibt an der Stelle die Altersvorsorge auf der Strecke. Oder du hast halt Kinder und hast denen ein richtig schönes Leben ermöglicht und hast dafür gesorgt, dass die gut durch die Schule kommen. Dass die jetzt studieren, förderst die auch noch ein bisschen und dann bleibt da auch ziemlich viel Geld auf der Strecke. Ich habe selber zwei Kinder, die sind jetzt noch relativ klein, aber ich weiß, dass das jetzt schon auch Geld kostet und ich kann mir vorstellen was, wenn die dann mal 20, 25 sind, dann wird es halt noch wahrscheinlich schlimmer. Bedeutet also, jemand, der jetzt Mitte 40 ist beispielsweise und sich richtig gut hochgearbeitet hat und ein tolles Einkommen hat, der hat definitiv ein ziemliches Rentenproblem, wenn er nicht vorzeitig richtig intensiv für die Altersvorsorge was gemacht hat. Und damit meine ich jetzt tatsächlich nicht in Luxus schwelgen und zweimal im Jahr Malediven vom Feinsten und alles, sondern ich habe jetzt einfach nur von 3000 Euro geredet netto. Das ist jetzt nicht so übertrieben. Also, da sehen wir an der Stelle, dass selbst wenn man schon sagt, ich schnall jetzt den Gürtel enger und ich brauche nicht mehr mein vorheriges Nettoeinkommen, von meinetwegen sechseinhalb, sondern nur noch die Hälfte oder sogar weniger, dann ist das Problem immer noch da.
Und an der Stelle kann ich eben nur jedem empfehlen, sich eine vernünftige Altersvorsorge Strategie zurechtzulegen. Die besteht in der Regel nicht nur aus Versicherungsprodukten. Man sollte das in der Regel auch wirklich vernünftig mischen. Das heißt, auf der einen Seite brauchst du eine liquides Kapital. Das kann man zum Beispiel über einen ETF Sparplan machen. Dann gibt es auf der anderen Seite die Altersvorsorge, die so ein bisschen mehr auf Rente ausgelegt ist. Das geht in Form von Versicherungsprodukten und viele Leute kommen dann eben auch auf die Idee zu überlegen, was kann ich denn eigentlich tun, dass der Staat sich auch noch mal an der Altersvorsorge beteiligt? Da gibt es zum Beispiel solche Sachen wie betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente, Basisrente. Und jetzt muss man für sich selber überlegen, was lohnt sich denn jetzt eigentlich am meisten?
Wenn du an der Stelle keinen hast, mit dem du sprechen kannst, dann komm gerne auf mich zu und mach mit mir ein Kennenlerngespräch. Dann zeige ich dir mal, wie ich da so arbeite. Und wenn dich solche Themen interessieren, dann würde ich dir auf jeden Fall empfehlen, diesen Kanal zu abonnieren.
Und ich verlinke jetzt mal hier ein Video zum Thema Basisrente und wie die Steuervorteile da so aussehen. Und ich verlinke dir hier mal ein Video, wie das aussieht mit dem Thema ETF Sparplan und Steuern, vielleicht auch gegen eine Fonds Police und Steuern. Und ich freue mich, dich im nächsten Video wiederzusehen. Bis dann erstmal. Der Lehnen.