Worum geht es?
Der Lehnen reagiert auf eine Reportage des Magazins Supermarkt zum Thema betriebliche Altersvorsorge (Betriebsrente).
Inhalt des Videos (Transkription):
In vielen Firmen wird den Mitarbeitern mittlerweile eine Betriebsrente angeboten. Ich werde dann immer wieder mal gefragt, ist das denn gut? Soll ich das machen? Oder wenn die Mitarbeiter oder die Mandanten dann schon eine Betriebsrente haben, wird dann gefragt, lohnt sich das? Ist das gut, was ich da gemacht habe? Und ich habe ein Magazin gefunden? Oder eine Sendung aus einem Magazin “Supermarkt”, aus dem Fernsehen. Und das wollen wir uns heute mal gemeinsam angucken, weil da ist der reißerische Titel Betriebsrente, ist sie denn noch sicher? Und worum es da jetzt genau geht, das seht ihr im heutigen Video.
Wir haben ja in den vergangenen Videos schon öfter mal festgestellt, dass in Fernsehsendungen teilweise die Dinge so ein bisschen reißerisch oder auch vielleicht in eine bestimmte Richtung erzählt werden. Und ich bin mal gespannt, worum es da heute jetzt geht oder wie das Ganze dargestellt wird. Es ist auf jeden Fall so, dass die Betriebsrente seine Vorteile hat, hat aber auch teilweise Nachteile. Man muss da schon ganz genau betrachten, was man da macht und das ist auch nicht allgemein zu sagen, ob es sich lohnt oder nicht, sondern das muss man dann halt gucken anhand des Produktes, was angeboten wird. Meistens ist es nämlich so, dass die Arbeitgeber das vorgeben mittlerweile und dann ist es auch abhängig davon, was zahlt der Arbeitgeber genau dazu? Und wir schauen mal gemeinsam rein.
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So, und damit schauen wir mal rein und gucken uns mal an, was hier genau erzählt wird.
Auszug des Videos
Genau genommen ist das gar nicht richtig. Natürlich meint sie jetzt den Arbeitgeberzuschuss, aber es ist ja im Prinzip so, dass der Staat ja auch noch seinen Teil dabei tut. Das heißt durch Steuerersparnisse und Sozialabgaben Ersparnisse kommt ja auch nochmal was obendrauf, was eigentlich nicht aus der Tasche des Mitarbeiters kommt.
Auszug des Videos
Das ist ja das, was ich gerade meinte. Also tatsächlich kriege ich auch häufiger die Frage, wenn die Mitarbeiter dann oder die Mandanten eine Betriebsrente abgeschlossen haben, taugt das was, kann man da so lassen? Und öfters ist es eher so, dass ich sage, lass das ruhig so! Manchmal ist es aber auch so, dass ich sage, ja, müssen wir uns mal genauer anschauen, ob das jetzt hier so sinnvoll ist.
Auszug des Videos
Ach unser Freund, guck, das scheint ja dann der Gerald Meyer, scheint ja dann der Stamm-Moderator da zu sein. Wenn ihr das Video noch nicht geguckt habe, wo es um die Riester-Rente und Fondssparpläne geht, dann ich verlinke das mal hier oben. Guckt euch das mal an, da war er auch. Da fand ich das ganz interessant, wie er sich so gegeben hat.
Auszug des Videos
Das ist halt, Pflege ist meistens auch nicht wirklich gut bezahlt. Und daraus folgt dann meistens, dass die Leute dann auch natürlich weniger Rente bekommen. Und das ist dann halt schon ein ziemlich großes Problem. Also es lohnt sich auf jeden Fall dann halt irgendeine Form der Vorsorge zu finden. Aber gucken wir mal, was sie da sich ausgesucht hat.
Auszug des Videos
Die sah ganz schön mitgenommen aus. Also weiß jetzt nicht, ob das an dem, was sie erzählt liegt oder ob sie wirklich Tränen in den Augen hatte. Sowas finde ich ja immer schrecklich.
Auszug des Videos
Das ist tatsächlich so. Da hab ich. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich darüber schon mal berichtet habe. Pensionskassen sind halt ein bestimmter Durchführungsweg. Es gibt ja verschiedene Arten und Weisen, wie man die betriebliche Altersvorsorge gestalten kann. Die Pensionskassen sind jetzt mittlerweile nicht mehr wirklich populär, weil es irgendwann mal ein Gesetz gab. Wann war das denn 2005, meine ich. Wo dann halt die Direktversicherung der Pensionskasse gleichgestellt wurde. Das ist also der heutige Paragraph 363, der dann Gültigkeit hat. Und in dem Augenblick gibt es jetzt nicht wirklich noch einen Grund, eine Pensionskasse einzusetzen, sondern da machen die meisten Leute halt heutzutage eine Direktversicherung.
Auszug des Videos
Ja viele? Weiß ich nicht, ob man viele sagen kann. Also es gibt schon einige. Das ist dann dieses Thema Run off, so nennt man das. Sie flüchten dann im Prinzip aus den alten Konzepten und wollen das nicht mehr. Aber viele?
Auszug des Videos
An der Stelle muss ich auch direkt nochmal unterbrechen. Das ist auch wieder falsch gesagt. Betriebliche Altersvorsorge ist genau wie Riester, im Prinzip erstmal nur ein Gesetz. Das ist dann halt erstmal die Förderung an sich, wie sie dargestellt ist und welche Möglichkeiten es da gibt. Es gibt aber innerhalb der betrieblichen Altersvorsorge verschiedene Durchführungswege und innerhalb der Durchführungswege auch wieder natürlich verschiedene Produkthersteller und verschiedene Produkte und Tarife. Und jetzt zu sagen, die betriebliche Altersvorsorge läuft nicht oder ist nicht gut, ist falsch, weil die betriebliche Altersvorsorge ist kein Produkt.
Auszug des Videos
Übrigens an der Stelle für die meisten, die das nicht so oft vor Augen haben. Entgelt hat nichts mit Geld zu tun. Also wird tatsächlich mit T geschrieben, weil es halt das Entgelt ist, was man als Mitarbeiter bekommt. Das hat überhaupt nichts mit Geld zu tun. Ich lese sehr häufig, weil teilweise auch in E‑Mails oder in anderen Beiträgen für ein Entgeld geschrieben wird, mit D.
Auszug des Videos
Das ist auch nur teil richtig. Seit 2019, das Betriebsrentenstärkungsgesetz was da kam. Muss der Arbeitgeber dazuzahlen, aber nur für neue Zusagen. Für bestehende Verträge nicht. Und die Dame hat ja glaub ich jetzt 30 Jahre Arbeitszeit auf dem Buckel und hat wahrscheinlich auch schon ein bisschen länger die betriebliche Altersversorgung. Und da wird das übrigens erst nächstes Jahr soweit sein, dass bestehende Verträge einen Plichtzuschuss vom Arbeitgeber erhalten müssen. Und das ist übrigens auch ein großes Problem. Wenn du Arbeitgeber bist und jetzt hier zuschaust, dann würde ich dir auf jeden Fall empfehlen da fachliche Hilfe dazuzunehmen. Weil es gibt ein riesen Chaos, weil die alten Verträge, die es gab, vor dem Betriebsrentestärkungsgesetz, die müssen wie gesagt, ab nächstem Jahr bezuschusst werden und das muss man erst mal organisatorisch richtig hinkriegen und machen, damit das gesetzeskonform ist.
Auszug des Videos
Ach, unser Freund, Mr. Tenhagen. Mal gucken was er sagt.
Auszug des Videos
Das sollte funktionieren, ist aber auch nicht so häufig der Fall ehrlicherweise. Also, es gibt auch viele Arbeitgeber, die entweder gar nichts zahlen, was in manchen Fällen dann gar nicht gesetzeskonform wäre oder halt dann auch nur den Mindestzuschuss, also was hat er gesagt? 25, 30 Prozent? Klar, das ist dann natürlich schön, aber auch nicht immer der Fall.
Auszug des Videos
Also 240 Euro fließen in den Sparvertrag rein. Das ist ja schon mal ganz nett. Gerade wie gesagt, in der Pflege, da wäre es wahrscheinlich netto nicht so einfach möglich 240 Euro für die Altersvorsorge zur Seite zu tun. Jetzt ist aber natürlich entscheidend, in welchen Spartopf fließt das? Also was für eine Gesellschaft ist das und was für ein Produkt ist das? Das ist ja dann letzten Endes das, was dann auch die Rendite oder die Rente liefert.
Auszug des Videos
Oh, das ist wenig. Also gefühlt, ohne das jetzt nachgerechnet zu haben. 240 Euro gehen rein und 100 zu erwartende Rente, hört sich jetzt nicht nach Garantierente an, sondern tatsächlich auch nach gesamter Rente inklusive Zinsen und Überschüssen. Dann hört sich das jetzt erstmal wenig an.
Auszug des Videos
Achso, also das heißt, das war jetzt die Garantiesumme. Und dann kommen nochmal die Überschüsse obendrauf. Also da ist es dann natürlich auch wichtig, was für eine Gesellschaft das ist, weil wenn die die Überschüsse nicht erzielt, dann kommt auch nicht das raus, was du dir erwartest.
Auszug des Videos
Auch da übrigens wieder eine Information für diejenigen, die Arbeitgeber sind unter euch, was wahrscheinlich nicht so ganz viele sein werden. Aber grundsätzlich haftet der Arbeitgeber für die Zusage. Das heißt also, in der Regel ist das gelöst, aber im schlimmsten Fall ist es so, dass der Arbeitgeber dann dafür gerade steht, dass das, was an Garantieleistungen zugesagt wurde, auch hinterher rauskommt.
Auszug des Videos
Übers Internet? Wie denn?
Auszug des Videos
Nein, kannst du nicht. Also, kann man zumindest nicht so einfach sagen. Man muss es ein bisschen differenzieren. Es ist nämlich so, dass es je nachdem, was für eine Art von Vertrag das ist, jeder Anbieter eine unterschiedliche Art und Weise hat, was er da jetzt in den Angeboten einrechnet. Also ganz krasser Fall, im Privatbereich ist es so, es gibt Gesellschaften, die rechnen mit einer Beitragsteigerung, also mit einer Dynamik und weisen das im Angebot hinten auch aus. Aber dann steht da irgendwo ganz klein drin, dass das Angebot bzw. die Zahlen, die da rauskommen unter der Voraussetzung gelten, dass der Beitrag auch steigt. Und ist ja klar, wenn du 5 Prozent pro Jahr Beitragsteigerung hast, dann hinten sieht dann die Zahl richtig groß aus im Verhältnis zu dem, was man eingezahlt hat. Man muss aber halt auch mal dann natürlich mit einbeziehen, was dann an Beitrag dazugekommen ist. Also einfach mal ein Beispiel, woran man sehen kann, dass Angebote auch manchmal ein bisschen schöner dargestellt werden und netter. Da kannst du jetzt eigentlich nicht hergehen und sagen, ich nehme jetzt mal den einen, den anderen und den nächsten, und gucke mal, wo kommt am meisten raus. Das ist genau das, was ich glaub ich, in einem der letzten Videos auch schon mal gesagt habe. Das ist der falscheste Weg. Es geht bei einer Auswahl eines Produktanbieters, mal abgesehen davon übrigens, auch um ganz andere Sachen, die noch viel wichtiger sind. Zum Beispiek, wenn es jetzt um eine heutige Produktentscheidung geht, Rentenfaktor, welche Bedingungen herrschen da vor. Wie sicher ist mir das zugesichert, dass ich die Rechnungsgrundlagen von heute beibehalten und so weiter und so fort. Also, da jetzt ins Internet zu gehen und zu sagen, ABC und wo kommt am meisten raus. Schlechte idee finde ich jetzt.
Auszug des Videos
Ja, das ist ja das, was ich gerade gesagt habe. Also im schlimmsten Fall haftet ja nicht der Chef, sondern die Firma halt und ja, oder der Chef, je nachdem, was es für ein Unternehmen ist. Und das ist für den Arbeitgeber ein ziemliches Problem, für den Arbeitnehmer aber auch. Weil du musst dir ja mal vorstellen, wenn jetzt 100 Mitarbeiter irgendwann in Rente sind und der Arbeitnehmer wird dann halt vom Arbeitgeber bezahlt oder es muss halt aufgefangen werden durch den Arbeitgeber, weil der in der Verpflichtung steht. Ja, dann wird es wahrscheinlich nicht lange dauern, bis die Firma dann auch mal irgendwann den Bach runtergeht. Also, das ist immer so doppelseitige Medaille.
Auszug des Videos
Also, das ist aber in der Regel nicht das Riesenproblem. Zumindest aus meiner Erfahrung. Weil wenn du jetzt mit einem bestehenden Vertrag zum Arbeitgeber gehst und den fragst, sag mal, ich habe da so eine betriebliche Altersvorsorge, kann ich die mitnehmen? Dann haben bisher die meisten dann schon eher gesagt, ja klar, kannst du ruhig machen. Ist übrigens auch wieder für den Arbeitgeber nicht ganz ungefährlich, weil man da auch ein paar Haftungsrisiken hat. Aber grundsätzlich erlebe ich das nicht so häufig, dass das ein Problem gibt. Es kann aber auch portiert werden unter bestimmten Umständen. Das heißt, das Guthaben aus dem einen in ein anderes System übertragen werden. Das muss man dann halt prüfen.
Auszug des Videos
Ja, das ist grundsätzlich schon richtig. Man sollte jetzt nicht einfach so kündigen. Oftmals ist es nämlich ja auch nicht wirklich sinnvoll. Das Geld wird auch nicht einfach so ausgezahlt. Da kann es sehr, sehr große Stolpersteine geben. Die Standmitteilung prüfen macht schon Sinn. Gerade bei den Mandanten, die so klassisch verzinste Produkte von früher haben, da ist das sinnvoll, dass man sich das mal anschaut, wie schlecht eigentlich manchmal dann die Überschussbeteiligung sich entwickelt. Und das geht dann in der Regel nach unten. Das heißt, wenn du jetzt so alte Verträge von vor 20 Jahren raussuchst und dann das Schreiben rausholst und das mit dem heutigen Schreiben vergleichst. Die Garantiesumme ist in der Regel immer gleich, aber die Überschusssummen werden immer wieder kleiner und kleiner und kleiner. Und das ist dann natürlich eine Sache, die man sich überlegen sollte.
Auszug des Videos
Ja, also das war ja so ganz in Ordnung, finde ich. Und teilweise auch ein bisschen missverständlich dargestellt. Lass uns das doch ruhig mal so machen, ich gehe nochmal kurz darauf ein. Wir gucken nochmal, dass wir eben durchgehen, was eigentlich die betriebliche Altersvorsorge genau ist. So, ihr müsstet jetzt den Blog sehen. Genau.
Hey, hier ist der schneidende Lehnen und ich habe gerade gemerkt, dass das Video viel zu lang wird, wenn ich die Erklärung, die jetzt an dieser Stelle normalerweise gekommen wäre, wenn ich die drin lasse. Ich werde also diesen Teil jetzt rausschneiden und ihn separat vielleicht nochmal hochladen. Für diejenigen, die es interessiert, wie das jetzt genau funktioniert und was dabei in den einzelnen Ebenen zu beachten ist. Da mache ich doch lieber ein getrenntes Video draus und mache das Video hier nicht unnötig lang.
Fazit
Man kann also weder allgemein sagen Betriebsrente ist gut, noch Betriebsrente schlecht. Das kommt halt individuell darauf an und das gilt natürlich in anderen Bereichen genauso. Das sage ich ja immer. Man muss es sich genau anschauen. Wenn du nicht weißt, mit wem du dir sowas anschauen sollst, dann komm gerne auf mich zu. Mache einen Kennenlerntermin mit mir. Dann gucken wir mal, wie ich dir da vielleicht helfen kann. Und wenn dir das Video gefallen hat, dann würde ich mich freuen, wenn du mir einen Daumen hoch hinterlässt. Das zeigt dann YouTube, dass der Kanal hier gut angenommen wird und das ist dann wieder gut für den Kanal.
Und mich würde auch tatsächlich mal interessieren, hast du eine betriebliche Altersversorgung? Was hältst du von der betrieblichen Altersvorsorge? Hast du sie vielleicht auch abgelehnt, obwohl der Arbeitgeber dir angeboten hat? Schreib mir das mal in die Kommentare und wir sehen uns nächste Woche wieder, wenn es wieder heißt Finanz Freitag.