Dimen­sional vs. ETF Anlage

Warum ETFs gut sind – und wo ihre versteckten Grenzen liegen

ETFs sind ein sinn­voller Weg, kosten­günstig und breit gestreut zu inves­tieren. Sie gelten als die logi­sche Antwort auf teure, schlecht perfor­mende Aktiv­fonds – und für viele Anleger stimmt das auch. Trotzdem lohnt es sich, genauer hinzu­schauen. ETFs sind nicht kostenlos, nicht perfekt und vor allem sind sie nicht so „neutral“, wie viele denken.

Was ein ETF kann – und was dahintersteckt

Ein ETF bildet immer einen Index nach. Dieser Index ist kein Natur­ge­setz, sondern ein Regel­werk, das ein Anbieter wie MSCI, FTSE oder S&P defi­niert. Es entscheidet, welche Unter­nehmen enthalten sind, wie sie gewichtet werden und wann Anpas­sungen stattfinden.

Damit kaufst du mit einem ETF nicht „den Markt“, sondern die Inter­pre­ta­tion eines Marktes durch den jewei­ligen Index­an­bieter. Das ist völlig in Ordnung – aber wichtig zu verstehen.

ETFs sind günstig, aber nicht kostenlos

Die jähr­liche Gebühr (TER) ist niedrig. Das ist ein großer Vorteil. Trotzdem entstehen weitere Kosten, die seltener thema­ti­siert werden:

Interne Handels­kosten:
Wenn der Index neue Unter­nehmen aufnimmt oder heraus­nimmt, muss der ETF handeln. Das passiert oft gebün­delt und führt zu zusätz­li­chem Preisdruck.

Reba­lan­cing-Kosten:
Index­fonds handeln häufig an festen Stich­tagen, die der Markt kennt. Wer flexibel ist, kann diese festen Termine nutzen – wer starr folgen muss, trägt die Kosten.

Spreads und Steuern:
Beim Kauf oder Verkauf entstehen Geld-/Brief­spannen und steu­er­liche Effekte im Hinter­grund. Sie tauchen nicht in der TER auf, mindern aber die Rendite.

Trotzdem bleibt ein ETF eines der güns­tigsten Werk­zeuge, um ein Invest­ment aufzu­bauen. Nur: kostenlos ist er nicht.

Die Stärke der Einfach­heit – und das Problem des starren Regelwerks

ETFs haben eine klare Struktur. Sie halten sich strikt an ihren Plan. Das ist trans­pa­rent und für viele Anleger eine wich­tige Orien­tie­rung. Genau diese Klar­heit schafft aber auch Schwächen.

Der ETF darf nicht eigen­ständig entscheiden, ob ein Wert­pa­pier über- oder unter­be­wertet wirkt. Wenn der Index sagt „kaufen“, wird gekauft. Wenn der Index sagt „verkaufen“, wird verkauft. Egal, wie die Markt­lage aussieht.

Profes­sio­nelle Markt­teil­nehmer kennen diese Mechanik. Sie wissen früh­zeitig, welche Unter­nehmen demnächst in einem Index landen werden – und können sich entspre­chend posi­tio­nieren. Das ist kein Skandal, sondern reine Markt­dy­namik. Es zeigt nur eines: Ein ETF folgt, er gestaltet nicht.

Wo ein ETF hervor­ra­gend funktioniert

  • sehr nied­rige laufende Kosten
  • breite Diver­si­fi­ka­tion mit wenigen Bausteinen
  • trans­pa­rente Struktur
  • ideal für lang­fris­tige Anleger, die einfach und diszi­pli­niert inves­tieren wollen

Für viele Anleger ist das absolut ausreichend.

Wo ein ETF an seine Grenzen stößt

  • starrer Handels­plan, der zu unnö­tigen Kosten führen kann
  • Gewich­tung nach Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung (oft starke Konzen­tra­tion weniger Mega-Unternehmen)
  • keine Möglich­keit, wissen­schaft­liche Rendi­te­quellen gezielt zu nutzen
  • kein aktives Kosten­ma­nage­ment bei Indexanpassungen

Es geht nicht darum, dass ETFs schlecht wären – im Gegen­teil. Aber sie sind nicht so flexibel und nicht so „rein passiv“, wie es auf den ersten Blick wirkt.

Warum das die Tür für syste­ma­tisch aktive Ansätze öffnet

Wenn man weiß, wie ein ETF funk­tio­niert, versteht man schnell, warum es Ansätze gibt, die die Vorteile des passiven Inves­tie­rens behalten, aber an den entschei­denden Stellen flexi­bler sind. Dazu gehören Stra­te­gien wie die von Dimensional:

  • gleiche Grund­prin­zi­pien wie beim ETF (breit, regel­ba­siert, kosteneffizient)
  • aber flexible Umset­zung statt starrer Stichtage
  • tägliche Bewer­tung statt quar­tals­weiser Rekonstruktionen
  • Nutzung wissen­schaft­lich belegter Rendi­te­quellen (u. a. Size, Value, Profitabilität)

Dadurch entsteht ein Ansatz, der nicht versucht, den Markt zu „schlagen“, sondern struk­tu­rell besser mit ihm arbeitet.

Wenn der Markt vorgibt, was erwartet wird, geht es nicht darum, schneller zu sein als alle anderen – sondern darum, klüger zu handeln, wenn die Regeln Spiel­raum lassen. Dimen­sional nutzt genau diesen Spielraum.

Die Dimen­sional-Stra­tegie – wissen­schaft­lich, flexibel und näher am echten Markt

Dimen­sional verfolgt einen Ansatz, der weder klas­sisch aktiv noch starr passiv ist. Die Stra­tegie wird oft syste­ma­tisch aktiv genannt: wissen­schaft­lich begründet, regel­ba­siert und breit gestreut – aber mit einem flexi­blen Prozess, der genau dort ansetzt, wo reine Index­fonds ihre Grenzen haben.

Die Grund­idee: Märkte funk­tio­nieren – und man kann sie syste­ma­tisch nutzen

Dimen­sional geht davon aus, dass Markt­preise grund­sätz­lich gute Schät­zungen für den fairen Wert eines Unter­neh­mens darstellen. Statt einzelne Aktien „besser“ einschätzen zu wollen als der Markt, nutzt Dimen­sional die Erkennt­nisse der Finanzmarktforschung:

  • Kleine Unter­nehmen haben lang­fristig höhere Renditeerwartungen.
  • Günstig bewer­tete Unter­nehmen schneiden lang­fristig besser ab als hoch bewertete.
  • Hoch­pro­fi­table Unter­nehmen zeigen lang­fristig stabile Ertragsmuster.

Diese Rendi­te­quellen werden Faktor­prä­mien genannt. Dimen­sional baut die Port­fo­lios so, dass genau diese Segmente syste­ma­tisch stärker gewichtet werden – aber ohne Stock-Picking oder Marktprognosen.

Kein Index, sondern ein wissen­schaft­lich defi­niertes Anlageuniversum

Dimen­sional bildet keinen Index nach. Das Anla­ge­uni­versum wird viel­mehr durch klare Regeln bestimmt:

  • Unter­nehmen werden nach Größe, Bewer­tung und Profi­ta­bi­lität sortiert.
  • Schwache Segmente wie unpro­fi­table Growth-Small-Caps werden ausgeschlossen.
  • Die Gewich­tung berück­sich­tigt nicht nur Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung, sondern auch Renditeerwartungen.

Das Ergebnis ist kein frei erfun­dener Auswahl­pro­zess, sondern eine struk­tu­rierte Erwei­te­rung dessen, was ein Stan­dard­index abbildet.

Der entschei­dende Vorteil: tägliche Flexi­bi­lität statt starrer Stichtage

Index­fonds müssen zu fest­ge­legten Terminen handeln. Dimen­sional nicht.
Das klingt wie ein Detail, ist aber in der opera­tiven Umset­zung enorm wertvoll.

Flexi­bler Handel redu­ziert reale Kosten

Dimen­sional kann jeden Tag entscheiden:

  • ob ein Titel jetzt sinn­voll aufge­nommen wird
  • ob der Preis über­trieben ist und es besser ist, zu warten
  • ob eine Aktie nach einer Über­nahme noch Rendi­te­po­ten­zial hat
  • ob ein Verkauf gerade beson­ders teuer wäre
  • ob Momentum oder Liqui­dität dagegen spricht, sofort zu handeln

Diese Flexi­bi­lität führt dazu, dass Dimen­sional sich nicht zwangs­läufig in vola­tilen oder über­füllten Markt­phasen posi­tio­nieren muss, sondern kosten­ef­fi­zient handeln kann.

Beispiele dafür, was das bedeutet

1. Über­hitzte Titel
Wenn ein Unter­nehmen kurz­fristig extrem steigt, kann Dimen­sional warten.
Index­fonds müssen kaufen, sobald der Index es vorgibt.

2. Über­nahmen
Nach Über­nah­me­an­kün­di­gungen ist der Kurs meist schon am Ziel­wert.
Dimen­sional kann verkaufen.
Ein ETF hält die Aktie oft noch bis zum offi­zi­ellen Indexwechsel.

3. Nied­rige Liqui­dität
Dimen­sional kann Orders über Tage stre­cken.
ETF-Tracker müssen oft an einer kleinen Zahl von Handels­tagen große Volu­mina bewegen.

Diese Unter­schiede spie­geln sich nicht in der TER wider – sie betreffen die Netto-Rendite, also das, was wirk­lich ankommt.

Regel­ba­siert, aber nicht starr

Dimen­sional entscheidet nicht aus dem Bauch heraus. Alle Prozesse basieren auf trans­pa­renten Regeln und klaren Schwel­len­werten.
Der Unter­schied liegt darin, dass diese Regeln täglich geprüft werden – nicht nur viermal im Jahr.

Dadurch kann Dimensional:

  • kosten­güns­tiger handeln
  • Rendi­te­quellen gezielt verstärken
  • uner­wünschte Risiken besser steuern
  • die „Kosten des Indexing“ vermeiden

Der ganze Ansatz bleibt dabei ohne Prognosen. Es wird nicht entschieden, ob „die Märkte morgen fallen“. Entschei­dend ist nur, wo die lang­fristig bessere Erwar­tung liegt – und wann die Umset­zung dafür sinn­voll ist.

Der Vorteil für Anleger: Marktnah inves­tieren, aber intel­li­genter umgesetzt

Dimen­sional ist kein Versuch, den Markt zu über­listen.
Es geht darum, die Struktur des Marktes besser zu nutzen:

  • durch wissen­schaft­liche Gewich­tung (Faktor­prä­mien)
  • durch tägliche Umset­zung statt starrer Termine
  • durch Vermei­dung unnö­tiger Handelskosten
  • durch breite, globale Streuung
  • durch klare Regeln statt Prognosen

Das Ergebnis sind Port­fo­lios, die wie ein ETF sehr breit aufge­stellt sind, aber durch ihre Struktur und Umset­zung lang­fristig höhere erwar­tete Renditen besitzen als eine reine Indexabbildung.

Warum das über Fonds­po­licen beson­ders attraktiv wird

Viele Dimen­sional-Fonds sind für Privat­an­leger nicht direkt im Depot erhält­lich.
Über moderne Fonds­po­licen stehen sie aller­dings zur Verfügung.

Der Vorteil besteht aus mehreren Bausteinen:

  • steu­er­lich güns­tige Behand­lung inner­halb der Police
  • kein privater Rebalancing-Aufwand
  • keine Abgel­tung­s­teuer bei internen Umschichtungen
  • Zugang zu insti­tu­tio­nell ausge­rich­teten Dimensional-Strategien
  • Kombi­na­tion aus wissen­schaft­li­cher Struktur + steu­er­li­cher Optimierung

Damit entsteht ein Anla­ge­kon­zept, das über ein gewöhn­li­ches ETF-Depot hinaus­geht – ohne in teure, progno­se­ge­trie­bene Produkte abzurutschen.

Eine Weiter­ent­wick­lung des passiven Investierens

Dimen­sional ist gewis­ser­maßen die nächste Evolu­ti­ons­stufe nach dem klas­si­schen ETF:

  • gleiche Grund­prin­zi­pien wie ein ETF
  • wissen­schaft­lich bessere Struktur
  • flexi­blere Umsetzung
  • gerin­gere impli­zite Kosten
  • bessere Nutzung bekannter Renditequellen
  • Möglich­keit zum Einsatz in Fonds­po­licen mit steu­er­li­chen Vorteilen (auch in staat­lich geför­derten Policen wie Basis­rente oder betrieb­liche Altersvorsorge.

Für Anleger, die lang­fristig inves­tieren und eine klare Stra­tegie verfolgen wollen, entsteht so ein Ansatz, der zwischen „einfach“ und „hoch­wertig“ liegt: rational, breit, regel­ba­siert – aber mit genug Flexi­bi­lität, um reale Markt­dy­na­miken sinn­voll zu nutzen.

Wenn du für dich heraus­finden willst, ob ein klas­si­sches ETF-Depot ausreicht oder ob ein wissen­schaft­lich struk­tu­rierter Ansatz wie Dimen­sional – kombi­niert mit den steu­er­li­chen Vorteilen einer modernen Fonds­po­lice – besser zu deiner Situa­tion passt, schauen wir uns das gern gemeinsam an.

Meld dich einfach für ein Kennen­lern­ge­spräch. Dann klären wir, wie du dein Vermögen lang­fristig sauber, effi­zient und ohne unnö­tige Risiken struk­tu­rieren kannst.

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Hinweis zur Terminbuchung

Bitte buche nur dann einen Termin mit mir, wenn du mit mir zusammenarbeiten möchtest. Reine Informationsanfragen kann ich (aufgrund der hohen Nachfrage) in Terminen nicht bearbeiten. Dazu kannst du mir aber gerne über das Kontaktformular schreiben. 

Hinweis zum Jahresende

Das Jahr ist fast vorbei und ich kann keine Termine mehr in 2021 anbieten. Sollte ein Abschluss von Altersvorsorgeverträgen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen gewünscht sein, bitte Eiltermin buchen oder eine Eilanfrage stellen. BU geht dieses Jahr nur noch bei einwandfreier Gesundheitshistorie. Ausführliche Risikovoranfrage erst wieder ab Januar möglich.