Worum geht es?
Die schlimmste Vorstellung: Der Mann/die Frau stirbt. Wie geht es dann finanziell weiter? In diesem Video zeige ich Dir, wie Du Dich sinnvoll versicherst und wie Du kalkulieren solltest, damit das Geld auch ausreicht. Risikolebensversicherung einfach erklärt.
Inhalt des Videos (Transkription):
Es ist als Paar oder auch als Familie das blödeste Thema. Man will sich natürlich niemals Gedanken darüber machen, was eigentlich passiert, wenn der Mann oder die Frau stirbt. Man liebt diese Person ja. Man will darüber nicht nachdenken und trotzdem sollte man es aus Risikomanagement Sicht schon mal machen, damit man eben dafür vorsorgen kann, damit es im schlimmsten Fall aller Fälle, den man sich wirklich überhaupt nicht wünscht, zumindest mal finanziell erstmal alles geregelt ist. Und genau um das Thema soll es heute gehen. Wir sprechen über die Risikolebensversicherung und was man zum Beispiel in Verbindung mit einer Immobilienfinanzierung dabei beachten sollte.
Tach zusammen, hier ist der Lehnen. Ich bin unabhängiger Finanz- und Versicherungsmakler und berate meine Mandanten online, wie sie sich ein sinnvolles Finanzkonzept zusammenbauen können und dazugehört in der Basis Absicherung auch der Bereich Einkommenssicherung und dazu gehört dann zum Beispiel auch die Todesfallabsicherung. In vielen Haushalten ist es nämlich so, dass gerade dann, wenn Kinder da sind, dass dann ein Elternteil ein bisschen weniger arbeitet oder vielleicht auch gar nicht und das Einkommen hauptsächlich an einer Person hängt. Es kann jetzt jemand der Mann sein oder die Frau. Ich will da jetzt keinen diskriminieren. In dem Fall stellt man sich dann aber die Frage, was muss denn jetzt eigentlich finanziell da sein, falls der andere dann halt mal stirbt? Das ist ein total mieses Thema, will keiner so gerne drüber reden. Und das ist auch dann übrigens der Grund, warum das oftmals nicht besonders gut gelöst ist.
Ist übrigens bei mir meiner Frau genauso. Wenn ich mit meiner Frau über sowas rede, dann sagt sie immer als allererstes, ich will darüber eigentlich gar nicht nachdenken. Natürlich will man darüber nicht nachdenken, weil das ist halt schon eine schwierige Vorstellung. Aber es geht jetzt mal rein um die finanzielle Seite.Und da wird man wahrscheinlich jeder zustimmen, da muss ja irgendwie dafür gesorgt sein, dass man die Kinder vernünftig großziehen kann, auch wenn der Partner dann mal stirbt. Und wenn die Verantwortung aufgrund einer Immobilie noch größer wird und die finanzielle Situation nochmal ein bisschen anders, dann ist es natürlich umso wichtiger.
So, jetzt ist also die grundsätzliche Frage immer, was muss passieren, damit es finanziell normal weitergeht? Sprich also, wie viel Geld muss der Haushalt monatlich haben? Und wenn man es sich ganz einfach machen will, dann rechnet man einfach aus. Okay, wie lange muss das denn so sein? Nehmen wir mal als Beispiel, Jemand bräuchte zum Beispiel 2000 Euro im Monat, zusätzlich vielleicht zum Kindergeld und zum kleineren Job der Frau, sage ich jetzt mal klassischerweise. Dann wären das also 24 000 Euro im Jahr. Und wenn die Frau dann halt mal 10, 15 Jahre damit klarkommen muss, dann reden wir halt ungefähr von 24 000 Mal. Also 240 000 Euro oder meinetwegen mal 15, sind dann glaub ich, 360 000 Euro. Und das ist eine Größenordnung, mit der man erstmal klarkommen wird. Das heißt, so kleine Lebensversicherungen von 40, 50 000 Euro, die sind ratzifatzi auch direkt weg. Das heißt, da geht das Leben eben nicht finanziell ganz normal weiter. Sondern dann kommt irgendwann die Not, dass der Partner, der dann halt hinterher übrig bleibt, dann doch wieder arbeiten muss. Und das will man vielleicht manchmal nicht, wenn das Kind noch so klein ist oder die Kinder.
So, also ganz einfache Überlegung. Wie viel Geld brauche ich und wie lange brauche ich das? Und es kann natürlich sein, dass dann erhebliche Summen zusammenkommen, deshalb muss man sich dann möglicherweise doch irgendwann einschränken. Oder man muss sich tatsächlich enorm hoch versichern. Aber eine Risikolebensversicherung, die nicht mal sechsstellig ist, kann ich fast blind sagen, reicht in der Regel nicht, um das Leben normal weiterzuführen. Die kann halt vielleicht mal reichen, um mal einen kurzen Zeitraum zu überbrücken oder das Begräbnis zu bezahlen. Aber dafür sollte man das eigentlich nicht unbedingt machen, finde ich.
Und jetzt kommen wir mal zu einem Denkfehler, der häufiger mal passiert. Ich berate ja öfters auch mit meinem Spezialisten zusammen Immobilienfinanzierung. Und wenn man dann jemanden hat, der sagt, ich hätte da jetzt eine Immobilie finanziert für 400 000 Euro, als Beispiel, dann hätte ich gerne im Todesfall, dass die bezahlt ist. Schließt also in der Regel dann, wenn das jetzt nicht über mich passiert, eine Risikolebensversicherung über 400 000 Euro ab.
Das Problem dabei ist, das passt im Grunde genommen rechnerisch gar nicht. Es ist nämlich so, dass wenn jetzt der Mann beispielsweise, hier in diesem Fall, wieder versterben würde und die Frau würde 400 000 Euro bekommen und die würde jetzt zur Bank gehen und sagen, ey, mein Mann ist gestorben. Ich würde dann gerne jetzt mit dem Geld aus der Versicherung das Haus bezahlen. Dann sagt die Bank, weil ja ein laufender Darlehensvertrag besteht mit einer Zinsfestschreibung. Ja, können wir machen, aber dann rechnen wir Ihnen mal aus, was die Vorfälligkeitsentschädigung ist. Also sozusagen ein Strafzins.
Im Prinzip wird das Darlehen ja vorzeitig getilgt und diese Vorfälligkeitsentschädigung ist teilweise so hoch, dass es dann im Endeffekt nicht gemacht wird. Wenn es also fünfstellige Beträge sind, die da zusammenkommen, wird die Frau wahrscheinlich dann in dem Fall eher sagen, ja, nein, das reicht ja gar nicht, also dann müssen wir es jetzt nochmal weiterführen. Das heißt, wenn ich eine Immobilienfinanzierung absichern will, dann gehe ich nicht unbedingt her und sichere die Restschuld ab, weil das in der Regel nicht reicht, weil nur ganz, ganz wenige Banken auf diese Vorfälligkeitsentschädigung verzichten im Todesfall.
Ich weiß überhaupt nicht, ob es überhaupt welche gibt, aber auf jeden Fall ist es eher so, dass ich ausrechne, wie lange müsste man jetzt mit der normalen Belastung weiterleben können, damit das halbwegs klappt, mit den Kindern zum Beispiel. Also genau wie im ersten Beispiel. Ich rechne also aus, die Finanzierung kostet so und so viel, die Familie braucht so und so viel im Monat und dieser Betrag mal zwölf, mal x Jahre ist dann halt das, was du als Todesfallversicherung haben musst.
An dieser Stelle zum Thema Immobilienfinanzierung auch nochmal ein ganz konkreter Tipp. Es gibt Gesellschaften, die haben eine vereinfachte Annahme Prüfung, wenn du eine Immobilie finanziert hast. Das sind so spezielle Tarife. Es hat nicht jede Gesellschaft, aber es gibt so drei, vier, fünf Gesellschaften, die man da nehmen könnte, die in dem Fall, wo du gerade eine frische Immobilienfinanzierung gemacht hast, das Antragsverfahren einfach einfacher machen, das heißt also viel, viel weniger Gesundheitsfragen, also ohne, ganz ohne wäre mir jetzt nicht bekannt. Aber zumindest mal einfachere Fragen, sodass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass selbst wenn du jetzt schon mal eine Vorerkrankung hattest, dass du diesen Versicherungsschutz bekommst. Das würde ich auch immer empfehlen, weil es einfach ein besserer Zugang oder ein einfacherer Zugang ist. Von daher möglichst kurzfristig nach der Immobilienfinanzierung sich darum kümmern, möglicherweise sogar schon gleichzeitig mit Immobilienfinanzierungsabschluss. Aber spätestens nach ein paar Monaten sollte man das dann gemacht haben, weil diese Tarife gelten in der Regel nur 6 Monate, zum Beispiel nach Abschluss der Immobilienfinanzierung.
Von daher nicht zu lange warten. Und es wird halt öfters auch so gemacht, dass die Bank selbst einem dann halt so eine Restschuldversicherung oder eine Risikolebensversicherung anbietet. Das würde ich persönlich zum Beispiel nicht unbedingt empfehlen. Es ist nämlich nicht gesagt, dass die Bank oder die Gesellschaft, mit der die Bank zusammenarbeitet, auch die besten Konditionen hat, wenn es um eine Todesfallversicherung geht. Diese Risikolebensversicherung würde ich lieber frei machen und frei, unabhängig von der Finanzierung einkaufen sozusagen und nicht unbedingt bei der Bank selbst.
Jetzt würde mich interessieren, wie hast du das Thema gelöst? Schreib mir gerne mal in die Kommentare. Was hältst du von einem Todesfallschutz? Für wie wichtig hältst du den und inwiefern hast du das für dich gelöst? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Und wenn dich solche Themen interessieren, dann freue ich mich, dich als neuen Abonnenten auf diesem Kanal zu begrüßen. Hier gibt’s regelmäßig Informationen, wenn es ums das Thema Finanzen und Versicherungen geht. Und wenn dir das Video gefallen hat oder geholfen hat, hinterlass mir gerne ein Like und wir sehen uns im nächsten Video wieder.
Bis dann. Der Lehnen.