Zinsen bei der Immobilienfinanzierung

Zinsen bei der Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung: Wovon sie abhängen – und wie du sie beein­flussen kannst

Du willst eine Immo­bilie kaufen oder bauen – und plötz­lich stehst du vor dieser einen, scheinbar einfa­chen Frage:
Wie hoch sind eigent­lich die Zinsen für eine Immobilienfinanzierung?

Dann stößt du auf unzäh­lige Erfah­rungs­be­richte und Foren­ein­träge. Der eine zahlt 3,5 %, der andere 4,3 % – beide bei zehn Jahren Zins­bin­dung, beide bei 100 % Finan­zie­rung. Und du fragst dich: Wie kann das sein? Warum unter­scheiden sich die Zinsen so stark?

Die kurze Antwort: Weil Zinsen in der Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung niemals pauschal sind. Wie hoch dein persön­li­cher Zins­satz ausfällt, hängt von sehr vielen Faktoren ab – von deiner eigenen finan­zi­ellen Situa­tion, von der Immo­bilie selbst und davon, wie du die Finan­zie­rung strukturierst.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, worauf Banken bei der Zins­ver­gabe achten, wie du deinen Immo­bi­li­en­zins realis­tisch einschätzen kannst – und an welchen Stell­schrauben du ganz konkret drehen kannst, um bessere Kondi­tionen zu bekommen.

Was kostet ein Auto?
Die Frage „Wie hoch sind die Zinsen bei einer Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung?“ ist unge­fähr so sinn­voll wie die Frage: „Was kostet ein Auto?“
Natür­lich kommt es darauf an: Marke, Modell, Alter, Zustand, Ausstat­tung – alles spielt eine Rolle.

Genauso ist es beim Immo­bi­li­en­zins. Viele denken, es gebe so etwas wie eine allge­mein­gül­tige Zins­si­tua­tion. Aber das stimmt nicht. Die Kondi­tionen unter­scheiden sich – manchmal um mehr als einen ganzen Prozent­punkt – weil die Ausgangs­lage bei jeder Finan­zie­rung anders ist.

Was genau beein­flusst die Zinsen bei einer Immobilienfinanzierung?

Wenn man es grob herun­ter­bricht, bestimmen drei Dinge, wie hoch dein persön­li­cher Zins­satz ausfällt:

  1. Deine Bonität – also alles, was mit deiner persön­li­chen und finan­zi­ellen Situa­tion zu tun hat.
  2. Die Immo­bilie selbst – Zustand, Art, Alter und viele weitere Details.
  3. Die Finan­zie­rung – also wie du sie aufbaust, ob und wie viel Eigen­ka­pital du einbringst, welche Lauf­zeit du wählst usw.

1. Die Bonität – wie sicher erscheinst du der Bank?

Ein Ange­stellter mit unbe­fris­tetem Arbeits­ver­trag, gutem Einkommen und Rück­lagen bekommt meist einen besseren Zins­satz als ein Selbst­stän­diger mit schwan­kendem Einkommen oder ein Arbeit­nehmer in Probe­zeit.
Auch das Alter spielt eine Rolle: Je jünger du bist, desto mehr Zeit bleibt zur Rück­zah­lung – was das Risiko für die Bank senkt.

Beson­ders rele­vant wird es, wenn die Finan­zie­rung bis ins Renten­alter läuft. Dann will die Bank sehen, wie hoch deine Rente voraus­sicht­lich sein wird – und ob die Rate auch dann noch tragbar ist. Diese soge­nannte „Lebens­pha­sen­be­trach­tung“ ist heute fester Bestand­teil bei vielen Kreditentscheidungen.

Wichtig ist auch: Es zählen nicht nur deine laufenden Einnahmen, sondern auch deine Schulden, Verpflich­tungen und Rück­lagen. Ein teures Auto auf Kredit, Konsum­schulden oder dauer­haft leere Konten – all das wirkt sich negativ auf die Zins­kon­di­tion aus.

Ein häufiger Denk­fehler: Viele geben nur das Eigen­ka­pital an, das sie wirk­lich einbringen wollen. Klüger ist es, alle Vermö­gens­werte trans­pa­rent offen­zu­legen – auch Rück­lagen. Denn wer zeigt, dass er auch nach der Finan­zie­rung noch finan­ziell flexibel bleibt, bekommt bessere Konditionen.

Wenn du bereits Immo­bi­lien besitzt, ist das grund­sätz­lich positiv – aller­dings nur, wenn die Objekte solide vermietet sind und keine nega­tiven Cash­flows erzeugen. Banken unter­scheiden hier genau: Ein leer­ste­hendes Mehr­fa­mi­li­en­haus, das dich monat­lich belastet, wirkt sich negativ aus – während ein voll vermie­tetes Objekt mit Über­schüssen deine Bonität verbes­sern kann. Einige Banken rechnen für Inves­toren sogar mit Zins­ra­batten, andere wiederum mit Aufschlägen.

2. Die Immo­bilie – was genau wird finanziert?

Nicht jede Immo­bilie wird gleich bewertet. Für die Zinsen deiner Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung ist es entschei­dend, was, wo und in welchem Zustand du finan­zieren willst.

Neubauten können teurer werden als geplant – was Banken dazu veran­lasst, einen Risi­ko­auf­schlag einzu­bauen. Bestands­ob­jekte hingegen gelten oft als kalku­lier­barer. Gleich­zeitig hängt viel vom ener­ge­ti­schen Zustand ab: Gebäude mit einer guten Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klasse (z. B. A oder A+) erhalten bei manchen Banken Zins­ra­batte. Wenn du ein Objekt sanieren möch­test, soll­test du das offen angeben – denn wer den Wert der Immo­bilie stei­gert, verbes­sert den Belei­hungs­wert, was wiederum den Zins­satz senken kann.

Auch das Grund­buch spielt eine Rolle. Ein lebens­langes Wohn­recht, das einge­tragen ist, kann den rech­ne­ri­schen Wert für die Bank stark redu­zieren – was wiederum zu einem schlech­teren Zins führt, selbst wenn der Kauf­preis unver­än­dert bleibt.

Banken rechnen nämlich nicht mit dem Kauf­preis, sondern mit dem soge­nannten Belei­hungs­wert. Der kann deut­lich unter dem Kauf­preis liegen – und je höher das Verhältnis von Darlehen zu Belei­hungs­wert (die soge­nannte Belei­hungs­aus­lauf­quote), desto höher der Zins.

3. Die Finan­zie­rung – wie ist sie aufgebaut?

Du kannst dieselbe Immo­bilie ganz unter­schied­lich finan­zieren – und je nachdem, wie du das tust, verän­dert sich dein Zins­satz deutlich.

Mehr Eigen­ka­pital bringt in der Regel bessere Kondi­tionen. Aber: Manchmal machen schon ein paar Hundert Euro Unter­schied. Wenn du z. B. knapp über einer Grenze von 80 % Belei­hung liegst, kann ein minimal höherer Eigen­ka­pi­tal­ein­satz den Zins verbessern.

Auch Eigen­leis­tungen werden von vielen Banken wie Eigen­ka­pital gewertet. Wenn du z. B. das Bad selbst reno­vierst und dafür keinen Hand­werker bezahlen musst, zählt das – und kann die Finan­zie­rungs­kon­di­tionen verbessern.

Darüber hinaus gibt es weitere Eigen­ka­pital-ähnliche Mittel, etwa ein Arbeit­ge­ber­dar­lehen oder Förder­mittel (z. B. KfW). Diese müssen aktiv einge­bunden werden – viele lassen hier Poten­zial liegen, weil sie nicht wissen, was möglich ist.

Die Höhe der Tilgung ist eben­falls entschei­dend. Wer schneller zurück­zahlt, verur­sacht weniger Risiko – und erhält oft bessere Kondi­tionen. Voll­til­ger­dar­lehen, bei denen die Rest­schuld nach Ablauf der Zins­bin­dung 0 € beträgt, werden von Banken oft beson­ders belohnt.

Je länger du die Zinsen fest­schreibst, desto höher wird in der Regel der Zins. Aber es gibt auch Akti­ons­an­ge­bote – z. B. 15 Jahre Zins­bin­dung zum Preis von 10. Solche Möglich­keiten ändern sich ständig – hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.

Auch kleine Darlehen – z. B. unter 50.000 oder 100.000 € – können proble­ma­tisch sein. Banken verdienen an diesen Finan­zie­rungen oft weniger, haben aber denselben Prüf­auf­wand. Die Folge: Zins­auf­schläge oder Ablehnung.

Und bei Neubauten kommt ein weiterer Aspekt dazu: die bereit­stel­lungs­zins­freie Zeit. Wenn du das Darlehen nicht auf einmal abrufst (z. B. weil nach Baufort­schritt gezahlt wird), hält die Bank es bereit. Diese Zeit ist meist begrenzt – danach zahlst du Zinsen auf nicht genutztes Kapital. Je länger die Frist, desto höher der Zins­auf­schlag im Grundangebot.

Einige Banken gewähren sogar Zins­nach­lässe, wenn du bei ihnen ein Gehalts­konto eröff­nest oder bereits Kunde bist. Auch das kann einen Unter­schied machen – sollte aber nicht der einzige Entschei­dungs­grund für oder gegen eine Bank sein.

Hol dir deine Hilfe

Buche deinen Kennenlerntermin

Warum du dich nicht auf Aussagen von anderen verlassen solltest

Zwei Personen können dieselbe Immo­bilie mit glei­chem Kauf­preis finan­zieren – und trotzdem komplett unter­schied­liche Zinsen bekommen. Warum? Weil alle oben genannten Faktoren indi­vi­duell zusammenspielen.

Wenn du also irgendwo liest oder hörst: „Ich hab 3,7 % bekommen“, bringt dir das herz­lich wenig – wenn du nicht alle Eckdaten kennst. Ohne voll­stän­dige Kontext­in­for­ma­tionen sind solche Zahlen wertlos.

Wie findest du trotzdem heraus, wo die Zinsen für Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung aktuell liegen?

Auch wenn du kein eigenes Zins­mo­dell hast, kannst du dir einen groben Über­blick verschaffen. Der soge­nannte Pfand­brief­zins zeigt an, wie teuer sich Banken lang­fristig refi­nan­zieren.
Auf diesen Basis­wert schlägst du ca. 0,5 bis 1,0 % auf – je nach Bank und indi­vi­du­eller Marge. So bekommst du eine realis­ti­sche Einschät­zung, in welchem Korridor sich dein Immo­bi­li­en­zins bewegen wird.

Fazit: Dein Zins­satz ist kein Fixwert – sondern das Ergebnis vieler Einzelentscheidungen

Zinsen in der Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung sind keine Tabelle, in der du einfach deinen Namen einträgst. Sie sind das Ergebnis vieler Faktoren – und du hast auf viele davon direkten Einfluss.

Je besser du vorbe­reitet bist, je gezielter du Eigen­ka­pital und Stra­tegie einsetzt, desto güns­tiger kann dein Zins ausfallen. Und das lohnt sich: Schon 0,3 % Unter­schied beim Zins­satz machen über 20 oder 30 Jahre mehrere Tausend Euro Unterschied.

Wenn du gerade planst, eine Immo­bilie zu kaufen oder zu bauen – oder einfach eine ehrliche Einschät­zung zu deinem Finan­zie­rungs­rahmen haben möch­test – buch dir gern einen Termin bei mir.
Ich zeige dir, welche Zins­kon­di­tionen realis­tisch sind, welche Stell­schrauben du nutzen kannst und wie du das Beste aus deiner Finan­zie­rung heraus­holst – verständ­lich, unab­hängig und ohne Verkaufsdruck.

Jetzt Termin verein­baren – online, unkom­pli­ziert und kostenfrei.

Folge mir:

Weitere Beiträge:

Und jetzt DU!

Optimiere Deine Finanzen und Versicherungen und erziele durchschnittlich mehrere Tausend Euro Vorteil! Buche jetzt Dein kostenloses Kennenlerngespräch und wir besprechen gemeinsam, wie Du von einer unabhängigen Beratung profitieren kannst.

Letzte Chance:
Basisrente 2022

Basisrente noch in 2022 abschließen, Sonderzahlung leisten und Steuervorteil erhalten.

Hinweis zur Terminbuchung

Bitte buche nur dann einen Termin mit mir, wenn du mit mir zusammenarbeiten möchtest. Reine Informationsanfragen kann ich (aufgrund der hohen Nachfrage) in Terminen nicht bearbeiten. Dazu kannst du mir aber gerne über das Kontaktformular schreiben. 

Hinweis zum Jahresende

Das Jahr ist fast vorbei und ich kann keine Termine mehr in 2021 anbieten. Sollte ein Abschluss von Altersvorsorgeverträgen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen gewünscht sein, bitte Eiltermin buchen oder eine Eilanfrage stellen. BU geht dieses Jahr nur noch bei einwandfreier Gesundheitshistorie. Ausführliche Risikovoranfrage erst wieder ab Januar möglich.