Worum geht es?
Diesen Fehler machen fast alle in der Altersvorsorge. Die Inflation und die Steuer … in diesem Video erfährst Du, wie Du mit Deiner Planung völlig daneben liegen kannst.
Inhalt des Videos (Transkription):
Tach zusammen. Hier ist der Lehnen und heute ist wieder Finanz Freitag. Für heute habe ich mir mal überlegt, dass ich euch mal die Beratungspraxis zeige. Ich habe in der letzten Zeit relativ viele Altersvorsorge Beratungen gemacht und ich stelle halt immer wieder fest, dass ein bestimmter Fehler gemacht wird, der euch hinterher richtig in Probleme bringen kann. Und was dieser Fehler ist und was ihr dabei beachten müsst, das zeige ich euch in der heutigen Folge.
Ich habe hier wieder ein paar Folien vorbereitet und da zeige ich euch jetzt mal einen realen Fall und was da genau passiert ist.
Und zwar war das so, dass ich einen Mandanten beraten habe, der ist Gutverdiener, 41 Jahre alt, männlich, hat also ganz gutes Einkommen erzielt. Der hat nämlich monatlich netto ungefähr 3700 Euro nach Hause gebracht. Und dieser Mensch hat jetzt gesagt, okay, ich habe das Thema Altersvorsorge noch nicht so richtig angepackt, was schon relativ spät ist mit 41. Aber wir sollten da vielleicht was tun. Habe ich gesagt, ja können wir uns angucken, lass uns mal ein bisschen reingehen.
Habe also mit ihm ein Gespräch geführt, ihn kennengelernt, ein bisschen seine Einstellungen herausgehört und das, was er bisher so gemacht hat. Und in der Beratung hab ich ihm das gezeigt, was ich euch jetzt hier mal zeigen werde. Und zwar ist es so, dass ich dann gefragt habe, was möchtest du im Rentenalter denn überhaupt gerne mal haben? Wenn du also morgen in Rente gehst, was möchtest du dann monatlich gerne an Einkommen haben? Dann hat er gesagt, ja, im Prinzip das gleiche wie heute auch, weil bis dahin ist zwar die Immobilie abgezahlt und Kind ist möglicherweise auch ein bisschen größer schon und man muss da nicht mehr so für aufkommen wie heute.
Aber man will sich ja im Rentenalter auch ein bisschen belohnen. Man will ein bisschen reisen, man will vielleicht mal im Sommer einen schönen Urlaub machen und im Winter direkt mit, weil da die Gelenke weh tun und man vielleicht aus Deutschland raus will. Man hat ein Enkelkind, das bespaßt werden will. Man braucht im Grunde genommen Geld und die Ausgaben, die man heute hat, fallen zum Teil weg. Dafür kommen aber andere hinzu. Und deshalb sagte er, ich will eigentlich das Gleiche wie heute auch haben.
Und dann sind wir ein bisschen in die Tiefe gegangen und da stellte sich heraus, okay, dass der Rentenbescheid, also die Renteninformationen, die er bekommen hat, dadurch, dass er gut verdient wird ihm eine Rente prognostiziert von 2400 Euro. 2400 Euro ist übrigens schon relativ viel. Also in den üblichen Rentenbescheiden stehen da kleinere Summen. Kommt da ein bisschen auf dein Einkommen an. Also ich habe relativ viele Mandanten, die ganz gut verdienen. 2400 Euro ist aber durchschnittlich oder ein bisschen mehr als der Durchschnitt, würde ich jetzt mal sagen.
Und er hat gesagt, okay, 2400 Euro kriege ich später mal raus. Wenn man jetzt der gesetzlichen Rentenversicherung glauben kann, dann ist jetzt der spontane Gedanke, okay, 3700 Euro möchte ich gerne haben und 2420 Euro kriege ich von der gesetzlichen Rente. Also fehlen mir 1280 Euro im Monat. 1280 Euro müssen wir jetzt also irgendwie auffüllen. Dann habe ich gesagt, nein, ist der erste Gedanke, aber ist nicht so, weil wenn man es fachlich richtig betrachtet, dann sieht das Ganze ein bisschen anders aus.
Und das will ich euch jetzt auch an der Stelle mal zeigen. Denn es ist so, dass die 3700 Euro heute ja in Zukunft nicht mehr 3700 Euro bleiben werden. Es gibt ja die sogenannte Inflation, also den Kaufkraftverlust, um dir das mal deutlich zu machen. Stell dir mal die Zeit vor, als du noch in der Schule warst und überleg mal, wenn du da nach der Schule zum Eismann gegangen bist, bei uns stand immer vor der Schule, und du hast jetzt mal eine Kugel Eis geholt.
Was hat die damals gekostet, vielleicht 40 Pfennig oder so, vielleicht auch 50 Pfennig, es kommt also ein bisschen darauf an, wie alt du bist und was du da für eine Zeit mitgemacht hast. Aber geh doch heute mal in die Stadt und kauf mal ein Eis. Ich war neulich mit meiner Tochter in der Stadt und hab zwei Eis für uns gekauft. Da weiß ich, dass eine Kugel durchaus auch schon mal einen Euro kosten kann. Oder einen Euro 20. Das ist Inflation.
Also die Preise steigen, das Geld wird weniger wert und du hast unterm Strich einen höheren Finanzbedarf, gerade wenn es ums Thema Alter geht. Du brauchst 3700 Euro heute und das sind in 26 Jahren 5883 Euro. Und diese 5883 Euro sollten dann dein Ziel sein. Wenn du heute sagst, ich will 3700 Euro haben. Im Umkehrschluss mit 1,8 Prozent Inflationsrate ist das also jetzt dein eigentliches Versorgungsziel oder man würde sagen, wenn du 3700 Euro monatlich bekommen würdest, dann wären das in 26 Jahren nur noch 2326 Euro wert.
Also bei weitem nicht mehr das, was du heute eigentlich willst. Und diesen Fehler machen die meisten Leute. Die sagen nämlich, okay, das was ich heute haben will, das will ich später auch mal haben und denken nicht drüber nach, dass es sich auch nochmal verändert, dass die Welt sich verändert und die Preise sich verändern und der Geldwert sich verändert. Und die Rente, die ausgewiesen ist, ist ja auch noch brutto. Auch das vergessen halt viele. Das heißt selbst wenn wir mal davon ausgehen, was halt keiner so genau weiß, aber selbst wenn wir mal davon ausgehen, er würde wirklich diese 2400 Euro Rente bekommen, dann ist das ja nicht netto. Er kriegt das Brutto. Das heißt, er zahlt davon Steuern 332 Euro, er zahlt Solidaritätszuschlag, er zahlt Kirchensteuer und auch Krankenversicherungsbeiträge. Das heißt, von 2420 Euro netto, nachdem dann auch noch zusätzlich die Pflegeversicherung runtergegangen ist, bleiben unterm Strich nur noch 1700 Euro netto Rente übrig.
Und da sagte er, okay, das war mir so noch nicht klar. Und auch eine andere Beratung, die ich hatte, die hat sogar noch ein bisschen mehr verdient, hat den gleichen fragenden Gesichtsausdruck gehabt und hat gesagt, ja, okay, da hatte ich jetzt irgendwie einen Denkfehler, das ist mir so noch nicht bewusst gewesen. Und so sieht das dann aus. Richtig wäre eigentlich zu sagen, ich brauche in 26 Jahren 3700 Euro Kaufkraft, nicht Geld, sondern Kaufkraft und brauche dafür 5800 Euro, nach Inflation. Damit ich die Kaufkraft von 3700 Euro habe. Ich habe aber nur 1700 netto Rente, also fehlen mir 4111 Euro.
Und das war dann echt bitter, weil man sich dann die Frage stellen muss, wahnsinn, ich verdiene schon richtig gutes Geld, ich zahle ordentlich in die Rentenkasse ein und trotzdem habe ich hinterher so ne fette Rentenlücke. Obwohl man wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass er eine Rente bekommt, wie sie kaum ein anderer bekommt. Oder zumindest nicht der Durchschnitt. Das ist schon bitter und so muss eigentlich eine Rentenplanung aussehen.
Rentenlücke
Heute hast du 3700. Du willst 5800 haben und deine Rentenlücke ist genau das.Und wenn du diese Rentenlücke nicht schließt, dann ist genau das das große Problem, nämlich der Lebensstandard, den du dir vorstellst, in Rente, im Rentenalter, das ist einfach nicht mehr der gleiche wie heute. Und jetzt kannst du sagen, okay, ich rede mir das irgendwie schön. Im Alter braucht man ja nicht mehr viel und wer weiß, ob ich das überhaupt überlebe und so weiter und so fort. Ganz ehrlich, das ist Bullshit. Das ist im Grunde genommen einfach nur der Realität nicht ins Auge schauen.
Wenn du sagst, ich will so halbwegs realistisch mein Leben führen und verantwortungsvoll auch in Rente gehen, kommt ja noch hinzu, dass du später auch mal überlegen musst, vielleicht ist ja auch mal das Thema Pflege ein Thema. Dafür brauchst du auch Geld. Ja, dann musst du halt auch realistisch an die Rentenplanung rangehen. Und das sagt übrigens auch die Deutsche Rentenversicherung, weil das ist z.B. der untere Teil im Rentenbescheid oder in der Renteninformationen.
Da steht dann, du hast eine Lücke zwischen Rente und Erwerbseinkommen und die wird immer größer. Und wenn du das ganze privat versuchst aufzufüllen, dann bitte achte auch auf den Kaufkraftverlust, also auf die Inflation. Genau das, was ich gerade angesprochen habe. Der Kaufkraftverlust, die Inflation. Das ist aber für viele so abstrakt, genauso wie das Thema Steuern und Abgaben im Rentenalter von der Brutto Rente, das die meisten von alleine gar nicht auf sowas kommen und deshalb brauchst du halt einen vernünftigen Berater an deiner Seite, der dir das auch mal zeigt und der dir dann genau sagt, okay, so sieht die Situation wirklich aus.
Und wenn dann jemand sagt, ich mache da mal so 50 Euro für die Altersvorsorge, das muss reichen, das kannst du auch direkt weglassen.
Ich war gestern auf einem Seminar und wir waren vorgestern noch abends Essen mit den Kollegen. Und da war dann die Kellnerin, die dann so ein bisschen erzählte und dann hat sie gefragt, was macht ihr denn so? Und dann habe ich gesagt, ich bin Versicherungsmakler und Finanzberater. Dann sagt sie, ach ja prima, da habe ich auch ein bisschen was mit zu tun. Ich hab jetzt neulich eine Altersvorsorge gemacht, so eine Lebensversicherung. Spare da 40 Euro im Monat. Ist das gut? Hat sie wirklich so gefragt? Dann habe ich traurig geguckt. Habe das Trinkgeld nochmal ein bisschen erhöht und habe gesagt, eigentlich kannst du das auch lassen, weil 40 Euro ist keine Altersvorsorge, 40 Euro ist Firlefanz. Und das hat sie so ein bisschen nachdenklich gemacht. Ich wusste jetzt genau, was dahinter so der Gedanke ist, nämlich das, was ich euch jetzt gerade erklärt habe.
Aber die meisten von euch haben möglicherweise eine ähnliche Situation, dass sie sagen Ja, ich mache da was für meine Rente, ich mache da so einen Hunderter im Monat einen Hunderter ist ein Witz. Wenn du so eine Problematik, dir mal genau ausrechnest, dann wirst du merken das kommt bei weitem nicht hin. Und deshalb sage ich, man muss mindestens mal 10 Prozent seines Netto Einkommens zur Seite legen, besser noch mehr. Und wenn die Leute dann sagen, ja, aber ich will doch auch noch leben.
Ja, dann musst du halt anders leben. Entweder jetzt anders leben oder später anders leben. Aber eins von beiden wird es sein. Entweder man schränkt sich jetzt ein bisschen ein und sagt, okay, das Netto, was ich heute habe, das ist halt nicht nur für heute, sondern ich habe die Verantwortung, später auch davon irgendwie zu leben, indem ich etwas zur Seite tue oder du haust halt alles auf den Kopf und dann geht’s halt später zum Sozialamt. Ist auch nicht schlimm, gibt’s ja.
Also man muss ja ganz deutlich sagen, Deutschland ist ja eines der Länder, wo du auf jeden Fall nicht verhungern wirst und wo du auf jeden Fall irgendwie überleben wirst. Auch wenn du krank bist, wirst du behandelt. Die Frage ist halt immer wie. Die Frage ist halt immer, was ist dein Anspruch? Und wenn du sagst, ja, ist mir egal, dann mach. Dann bist du auch nicht typischer Kunde von mir, sondern meine Mandanten sagen in der Regel, okay, ich sehe das ein. Ich muss Vermögen aufbauen, ich muss von Vermögen später mal leben. Und wie das Ganze dann geht und was für Möglichkeiten du dann hast und welche staatlichen Hilfen es gibt und so weiter und so fort. Das ist dann wieder meine Aufgabe. Aber es fängt tatsächlich damit an, dass dir einfach mal einer zeigt, was kommt da eigentlich auf dich zu.
Wenn du Fragen dazu hast, schreib mir, wenn dir das Video gefallen hat, like das, teile das, markiere deine Freunde. Wenn du bei YouTube bist, schreib mir mal ein Kommentar runter, was du davon hältst und wie du das bisher gelöst hast. Und wenn du bei Instagram bist, tipp mal doppelt. Dann hab ich ein kleines like von dir un ein Herzchen, da freue ich mich drüber. Bis dann. Jetzt wünsche ich dir erstmal ein schönes Wochenende.
Wir hören uns, bis bald. Der Lehnen.