Worum geht es?
Die Nachteile von Wohnriester sind oftmals erheblich. Dennoch wird die Wahrheit dieser immer häufiger verschwiegen. In diesem Video zeige ich dir, warum du Wohnriester ein Leben lang bereuen wirst.

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Wohnriester Nachteile: Warum viele es am Ende bitter bereuen
Wohnriester – das klingt nach staatlicher Förderung, nach cleverem Eigenheimkauf mit Steuervorteil. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Dieses Fördermodell bringt einige unerwartete Hürden mit sich. Viele meiner Mandantinnen und Mandanten sagen mir nach der Beratung: „Das hätte mir wirklich mal jemand vorher so erklären sollen.“
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, warum der Wohnriester oft nicht hält, was er verspricht. Und warum die größten Nachteile meist erst dann sichtbar werden, wenn es zu spät ist.
Was genau ist Wohnriester?
Bevor wir uns die Nachteile ansehen, hier eine kurze Einordnung: Wohnriester ist eine Variante der Riester-Förderung – allerdings nicht für eine spätere Rente, sondern für die Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie. Du erhältst staatliche Zulagen und kannst Beiträge in der Ansparphase steuerlich absetzen. Voraussetzung: Du wohnst später selbst in der Immobilie.
Das klingt erstmal nach einem fairen Deal. In der Praxis zeigen sich aber zwei gravierende Nachteile, die Wohnriester zu einer echten Stolperfalle machen können.
Nachteil 1: Das Wohnförderkonto – ein virtuelles Konto mit harten Steuerfolgen
Kaum jemand kennt es, aber es ist der Kern des Problems: das sogenannte Wohnförderkonto. Dieses wird automatisch angelegt, wenn du Wohnriester nutzt – also z. B. einen Bausparvertrag mit Riester-Förderung abschließt oder ein Riester-Darlehen für den Immobilienkauf verwendest.
Auf dieses virtuelle Konto werden jährlich deine geförderten Einzahlungen gebucht – und zwar inklusive deiner Eigenbeiträge, der staatlichen Zulagen und einem fiktiven Zinssatz von 2 % pro Jahr. Das Konto wächst also mit der Zeit deutlich an, obwohl du kein „echtes“ Guthaben auf diesem Konto hast.
Bei Renteneintritt – in der Regel mit 67 – wird der vollständige Stand dieses Wohnförderkontos zur Grundlage für die nachgelagerte Besteuerung. Das bedeutet: Nicht nur die erhaltenen Zulagen oder Steuerersparnisse müssen versteuert werden, sondern der gesamte Betrag, der sich über die Jahre angesammelt hat.
Beispielrechnung:
- 30 Jahre lang 2.100 € jährlich eingezahlt
- Wohnförderkonto: ca. 86.600 €
- Einmalversteuerung mit 30 % Rabatt: 60.620 € zu versteuern
- Steuerlast bei 40.000 € Einkommen: 21.674 €
- Alternativ: Ratenzahlung bis zum 85. Lebensjahr – jährlich ca. 1.395 €
„Du gehst mit 67 in Rente, freust dich über die abbezahlte Immobilie – und bekommst dann Post vom Finanzamt mit einer fünfstelligen Steuerforderung.“
Diese nachgelagerte Besteuerung empfinden viele als unfair. Vor allem deshalb, weil sie in der Beratung vorher kaum eine Rolle spielt.
Nachteil 2: Förderschädliche Verwendung – strenge Regeln und fehlende Flexibilität
Neben der steuerlichen Belastung ist die fehlende Flexibilität ein zentrales Problem bei Wohnriester. Denn die staatliche Förderung ist an eine Bedingung geknüpft: Du musst die Immobilie selbst nutzen. Und zwar dauerhaft.
Sobald du diese Selbstnutzung aufgibst, greift das Prinzip der „förderschädlichen Verwendung“. Dann musst du entweder die Förderung zurückzahlen oder das Wohnförderkonto sofort versteuern.
Was gilt alles als förderschädlich?
- Vermietung der Immobilie
- Verkauf vor Ablauf gewisser Fristen (z. B. bei Einmalversteuerung: 20 Jahre)
- Auszug aus persönlichen Gründen (z. B. Pflegeheim, Zusammenzug mit neuem Partner)
- Umzug ins Ausland
- Tod des Förderberechtigten
„Das Leben lässt sich nicht 30 Jahre im Voraus planen – Wohnriester verlangt genau das.“
Was passiert im Todesfall?
Auch der Erbfall ist problematisch geregelt. Stirbt die geförderte Person vor Rentenbeginn, müssen die Erben das Wohnförderkonto versteuern – es wird dem Einkommen des Verstorbenen zugerechnet. Das kann die Erbschaftssteuer empfindlich erhöhen.
Stirbt die Person nach Rentenbeginn, müssen die Erben das Wohnförderkonto voll versteuern. Es sei denn, der Ehepartner übernimmt das Konto und nutzt die Immobilie selbst. Aber auch dann: Wird das Haus verkauft oder vermietet, endet die Förderung.
Das Ergebnis: Wer vererbt, übergibt oft nicht nur eine Immobilie, sondern gleich auch eine Steuerschuld.
Der Verkauf ist einfach – die Folgen nicht
Ein häufiges Argument in Bankgesprächen ist: „Wenn der Staat sich beteiligt, ist das doch super.“ Und tatsächlich klingt das Angebot auf den ersten Blick attraktiv. Doch viele Menschen unterschreiben einen Wohnriestervertrag, ohne die steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen wirklich zu verstehen.
„Die meisten wissen gar nicht, was ein Wohnförderkonto ist – und was es später bedeutet.“
Diese Intransparenz ist ein echtes Problem. Denn im Beratungsgespräch liegt der Fokus meist auf Zulagen und Förderungen. Die langfristige Belastung durch Steuern oder fehlende Flexibilität wird kaum thematisiert.
Gibt es Auswege?
In manchen Fällen lässt sich ein bestehender Wohnriestervertrag noch anpassen oder in eine andere Riester-Variante überführen – zum Beispiel in eine fondsgebundene Lösung mit mehr Flexibilität und Potenzial. Voraussetzung ist meist, dass noch keine Immobilie gekauft wurde oder die Förderung bisher nur in der Ansparphase genutzt wurde.
Auch wenn du bereits ein Haus oder eine Wohnung mit Wohnriester finanziert hast, kann es sich lohnen, den Vertrag genau zu prüfen. Nicht immer ist alles verloren – aber viele Möglichkeiten hängen vom konkreten Einzelfall ab.
Ein unabhängiger Blick auf deinen Vertrag ist hier entscheidend. Denn von der Bank oder Sparkasse wirst du selten eine kritische Einschätzung bekommen. Klar – die haben den Vertrag ja meist selbst verkauft.
Fazit: Wohnriester – eine Förderung mit Nebenwirkungen
Die Idee hinter Wohnriester ist gut gemeint: Menschen sollen durch staatliche Unterstützung leichter ins Eigenheim kommen und mietfrei im Alter wohnen. Doch die Praxis zeigt, dass das Modell viele Nachteile mit sich bringt.
Die größten Wohnriester Nachteile auf einen Blick:
- Steuerfalle durch nachgelagerte Besteuerung des Wohnförderkontos
- Fehlende Flexibilität bei Lebensveränderungen
- Komplexe Regelungen im Todes- oder Erbfall
- Kaum Rücknahmemöglichkeiten nach Vertragsabschluss
„Die staatliche Förderung kommt oft mit einem Preisschild, das man erst Jahre später sieht.“
Jetzt Vertrag prüfen – bevor es teuer wird
Wenn du bereits einen Wohnriestervertrag hast – oder überlegst, einen abzuschließen –, lass ihn dir genau erklären. Am besten von jemandem, der unabhängig berät und nicht am Abschluss verdient.
Ich schaue mir deinen Vertrag gerne an, rechne dir die Steuerfolgen durch und sage dir ehrlich, ob sich das lohnt – oder ob du besser die Finger davon lassen solltest.