Worum geht es?
Wieviel Immobilie kann ich mir leisten? Diese Frage beschäftigt viele meiner Mandanten. In diesem Video bekommst Du eine Faustformel, mit der Du berechnen kannst, wie teuer Dein Eigenheim ungefähr werden kann.
Inhalt des Videos (Transkription):
Tach zusammen, hier ist der Lehnen und in der heutigen Finanz Freitag Folge geht es um die Frage, wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Und mit einer ganz einfachen Formel berechnet, gebe ich dir hier einen Tipp, wie du für dich ausrechnen kannst, wie viel du dir erlauben kannst, wenn du dir da eine eigene Immobilie kaufen möchtest.
Die Frage wird relativ häufig gestellt. Sag mal, wie viel kann ich mir denn leisten, wenn ich jetzt auf der Suche bin nach einer Immobilie? Wonach kann ich gucken? Was wäre mein Budget? Und ich gebe dir heute einen Tipp, wie man das ganz einfach berechnen kann und was du vor allen Dingen beachten solltest. Wenn du Lust hast, eine Finanzierung für dich prüfen zu lassen, dann kannst du gerne auf mich zukommen. Ich arbeite da mit meinen Kooperationspartnern persönliche, individuelle und vor allen Dingen ganzheitliche Finanzierungskonzept aus.
Ganzheitlich bedeutet, wir schauen uns nicht nur die einfache Finanzierung des Objekts an, sondern auch die Lebensumstände. Das ist nämlich teilweise noch viel, viel wichtiger als die Zinsen, die wir zwar auch über zig Banken verteilt vergleichen. Viel wichtiger ist aber, ob das Konzept zu dir passt. Wie viel Flexibilität brauchst du? Möchtest du vielleicht sogar die Immobilie irgendwann mal vermieten? Das habe ich auch relativ häufig, dass Leute sagen, ich möchte mir eine Wohnung kaufen. Aber der Plan ist schon, dass ich das irgendwann mal vermiete, um dann vielleicht auf eine größere Immobilie umzusatteln, wenn Familie dazukommt.
Das sind so Sachen, die sollte man mit einem unabhängigen Finanzierungs Berater besprechen. Wenn du eine Frage zu diesem Thema hast, komme gerne auf mich zu. Ich arbeite da mit Spezialisten zusammen und wir arbeiten dann gemeinsam eine Strategie aus, die am besten für dich passt.
Wie betrachtet man eine Immobilienfinanzierung?
Jetzt kommen wir aber mal zum eigentlichen Thema. Wie betrachtet man denn so eine Immobilienfinanzierung? Zunächst einmal ist das ganz, ganz wichtig. Das ist nicht selbstverständlich. Für mich zwar schon, aber nicht unbedingt. Wenn du heute eine Immobilie kaufst, dann sollte das oberste Ziel sein, dass du mit 67 bzw. dann, wenn du in Rente gehst, das ist in der Regel mit 67. Bis dahin solltest du definitiv fertig sein. Das muss das Ende sein. Früher kann, muss nicht unbedingt, kann. Aber spätestens wenn du in Rente gehst, wird dein Einkommen ja ganz stark abfallen und dann muss die Immobilie bezahlt sein.
Es gibt immer Menschen, die sich das dann schönreden und sagen, ja, komm kann ich auch noch ein bisschen extra und wird schon irgendwie. Das machen dann teilweise sogar die Banken mit. Ich halte das für höchst unseriös, weil ich bin mir relativ sicher, wenn du sowieso schon ein Problem hast, deinen Lebensstandard zu halten im Rentenalter, dann wird es wahrscheinlich auch noch schwierig, wenn du dann eine Immobilie finanzieren oder weiter finanzieren musst. Die Situation sollte man sich nicht unbedingt schaffen.
Nebenkosten
Kommen wir mal zum ersten Punkt, nämlich das Thema Nebenkosten. Nebenkosten sind Kosten, die entstehen, wenn du eine Immobilie kaufst. Das heißt, du bezahlst ja nicht nur den reinen Kaufpreis, sondern es gibt noch Kosten wie z.B. den Notar und den Grundbucheintrag. Das ist ungefähr 1,5 Prozent. Die berechnen sich auf den Kaufpreis. Wenn du also für 100 000 Euro eine Immobilie kaufst, rechne davon einfach 1,5 Prozent und dann hast du die Summe für diesen Kostenfaktor. Dann gibt es noch die Grunderwerbsteuer, kürze ich auch mal ab. Die ist in NRW 6,5 Prozent. Die ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Da müsstest du dir dann selber raussuchen, in welchem Bundesland du gerade zuschaust oder wo du gerade wohnst oder kaufen willst. In NRW, wo meine Mandanten herkommen, ist das 6,5 Prozent. Und dann gibt es noch den Makler, nicht den Versicherungsmakler, sondern den Immobilienmakler. Das ist übrigens der Makler, den die meisten halt auch kennen. Wenn die Leute mich fragen, was machst du beruflich? Ich sage, bin ein Makler. Ach Immobilienmakler, ne Versicherungsmakler, Finanz und Versicherungsmakler, wie man merkt, hat ja hier nichts mit Versicherung zu tun.
So also 3,57 Prozent ist die Hälfte von den Maklerkosten und das zahlt dann der Käufer, sodass du insgesamt auf 11,57 Prozent kommst. So, 11,57 Prozent, die solltest du bar haben. Sollte bedeutet, es muss nicht unbedingt sein, du kannst auch sogenannte 110 Prozent Finanzierung machen. Das heißt, die Nebenkosten stimmt jetzt zwar nicht mit 10 Prozent, aber die Nebenkosten kann man auch mitfinanzieren. Das ist immer abhängig von der Bonität, sprich also von deiner Einkommenssituation, von deiner Kreditwürdigkeit. Und ich empfehle aber immer mindestens mal diese Kosten, dass man die hat, dass man die bar da hat, damit man einfach eine bessere Kondition bei der Bank bekommt. Also im Grunde genommen ist es so, vereinfacht gesagt, je mehr Eigenkapital du hast, desto bessere Konditionen bekommst du auch.
Und wenn du sagst, ich habe nichts in der Tasche, ich will aber ein schickes Haus kaufen, dann ist das theoretisch möglich. Aber es kann passieren, dass die Bank sagt, ja, dann nehmen wir aber halt auch andere Zinsen. Das heißt also, grob gesagt, 11,57 Prozent, je nachdem, ob du einen Makler drin hast oder nicht. Es gibt ja auch Immobilien, die ohne Makler verkauft werden. Oder besser mehr. Also 20 Prozent schaden auch nicht. Grundsätzlich sollte man nicht unbedingt aus dem letzten Loch pfeifen, wenn man gerade sagt, ich will jetzt eine Immobilie kaufen.
Finanzierung
Gehen wir mal jetzt auf das Thema Finanzierung. Finanzierung bedeutet ja, dass du Zinsen zahlst und eine Tilgung. Ein Annuitätendarlehen funktioniert eben so, dass du eine Rate hast, eine feste Rate. In dieser Rate hast du einen Zinsanteil, der wird mit der Zeit immer weniger, weil der sich immer auf die aktuelle Schuld bezieht und einen Tilgungenanteil, der wird dann halt in der Rate mit der Zeit mehr. Und das nennt man dann Annuitätendarlehen. Ich will auch gar nicht so sehr in die Tiefe gehen. Das soll jetzt so eine ganz einfache Faustformel sein. Aber, ich sage immer so grob gesagt, in der heutigen Zeit, rechne mal ganz grob über den Daumen einfach 5 Prozent. Warum? Weil 5 Prozent bei den meisten halt irgendwie schon passt.
Nehmen wir mal ein also Beispiel. Du würdest jetzt eine Immobilie für 100 000 Euro kaufen wollen, dann wäre das 5 Prozent. Wären also 5 000 Euro und das dann geteilt durch 12, dann hast du deine Rate monatlich. Und dann musst du dir überlegen, kann ich mir das erlauben oder nicht? Und dann ist es aber noch wichtig, ob die Bank auch der Meinung ist, dass du dir das erlauben kannst oder nicht. Warum sage ich 5 Prozent? Wenn du heutzutage finanzierst, dann ist es jetzt nicht ungewöhnlich, wenn man 2 Prozent Zinsen hat und dann sollte man ruhig mal 3 Prozent Tilgung kalkulieren.
Bei 2 Prozent Zinsen und 3 Prozent Tilgung bist du nach 25,7 Jahren fertig. Das heißt auch da wieder die Frage, wie alt bist du? Wenn du jetzt 40 bist zum Beispiel, dann passt das ja ganz gut. Wenn du 30 bist, kannst du theoretisch auch weniger tilgen, weil dann hast du ja noch genug Zeit. Das Wichtige ist dabei, du solltest eben nicht den Fehler machen, dass du sagst, ja, ich kenne das ja noch, man kann ja 1 Prozent Tilgung machen.
Jetzt zeige ich dir nämlich mal was, weil wenn du 2 Prozent Zinsen hast und 1 Prozent Tilgung, dann hast du eine Gesamtlaufzeit von 55,1 Jahren. Das ist ein bisschen schwierig. Wenn du gerade 10 Jahre alt bist, dann könntest du das machen. Dann bist du nämlich bis zum Rentenalter fertig. So, in der Regel gibt’s aber keine 10 die Immobilien finanzieren. Also 1 Prozent vergiss das ganz schnell wieder. Selbst wenn du 2 Prozent Tilgung nimmst, was immer noch wenig ist, dann brauchst du 34,8 Jahre. Sollte das jetzt passen. Also wenn du jetzt beispielsweise 30 bist, dann könntest du theoretisch 2 Prozent tilgen. Ich würde aber immer so viel tilgen, wie es nur irgendwie geht, weil du hast ja in der Regel die Situation, dass du eine Zinsfestschreibung hast. Und wenn du jetzt nach 10, 15, meinetwegen auch nach 20 Jahren aufhört und du hast immer so wenig getilgt, wie es nur irgendwie nach unten hin geht und wie die Bank das mitmacht, dann hast du halt eine relativ hohe Restschuld.
Und dann ist halt die Frage wo stehen dann die Zinsen? Weil wenn die Zinsen irgendwann wieder hochgehen sollten, was ich erst einmal nicht glaube, zugegebenermaßen. Aber wenn die hochgehen sollten, dann hast du natürlich eine so hohe monatliche Belastung, dann kann das dich Kopf und Kragen kosten. Also, so im groben Schnitt, wenn man jetzt mal so von 5 Prozent ausgeht, dann liegst du da schon gar nicht so verkehrt.
Kaufen statt mieten?
Und jetzt kommt ein wichtiger Punkt zum Abschluss. Manche Mandanten sagen mir, ja, ich würde gerne eine Immobilie kaufen, weil das ist ja eigentlich Quatsch, dass ich Miete zahle. Weil für das gleiche Geld könnte ich ja auch eine Immobilie kaufen und bezahlen. Das ist meiner Meinung nach auch Quatsch. Und ich zeige dir auch warum. Nehmen wir mal wieder ein Beispiel. Du hast heute eine Wohnung und meinetwegen 60 Quadratmeter und sagst, bei 500 Euro Kaltmiete. Ich könnte jetzt eigentlich auch etwas kaufen, weil die 500 Euro, die zahle ich jetzt im Moment meinem Vermieter. Kaltmiete deshalb, weil du auch noch Nebenkosten hast, wenn du eine Immobilie kaufst. Und die Nebenkosten sind ja in der Warmmiete auch enthalten. Also deshalb Kaltmiete ohne Nebenkosten.
So, jetzt könntest du also sagen 500 Euro, da könnte ich mir auch eine Immobilie von kaufen. Jetzt rechnen wir mal aus, 500 Euro monatlich, mal 12 sind 6000 Euro im Jahr. Wie viel ist 100 Prozent, wenn 6000 Euro 5 Prozent sind? Das kann ich dir sagen. Es sind 120 000 Euro. Ich weiß nicht, ob du selber schon auf der Suche bist und mal irgendwo geguckt hast. Du musst dir einfach die Frage stellen, kriege ich eine gleichwertige Wohnsituation, wenn ich heute 500 Euro Kaltmiete zahle, kriege ich eine vergleichbare Wohnsituation für 120 000 Euro gekauft.
Also kriege ich eine Wohnung für 120 000 Euro? Meistens ist das nicht der Fall. Oder zumindest, kommt nämlich der nächste Punkt dazu. Die Leute sagen ja dann, wenn ich jetzt was kaufe, dann will ich auch noch was Schickeres. Da ist ja 60 Quadratmeter eigentlich ein bisschen wenig. Darf ruhig mal 100 sein, weil das kann ja auch sein, dass mal ein Kind dazukommt. Eigentlich haben wir es sogar geplant. Eigentlich wäre sogar 140 Quadratmeter besser. Also vielleicht noch ein bisschen mehr.
So, und ratzfatz bist du dann bei 150 Quadratmeter, meinetwegen. Und dann gucken die Leute sich um und sagen, was kosten denn hier in Dortmund die Neubaugebiete? Und wenn ich dann sage, ja, es kann auch schon mal passieren, dass du jetzt 3000 Euro pro Quadratmeter zahlst bei 150 Quadratmetern, dann kommt halt ein bisschen was zusammen, nämlich 450 000 Euro. Ta ta tata. Also es kommt natürlich darauf an, wo du jetzt kaufen willst. Es gibt aber Gegenden, da kostet teilweise einfach auch eine Wohnung 3000 Euro pro Quadratmeter. Dann bist du halt ratzifatzi bei 450 000 Euro.
Frage Nummer 1 ist also, hast du jetzt, sage ich jetzt einfach nochmal 10 Prozent Eigenkapital? Also hast du 45 000 Euro auf dem Tagesgeldkonto? Dann sagen viele Mandanten, ja nicht so ganz, fehlt ein bisschen was. Und das zweite ist, kannst du bei 450 000 Euro, kannst du dir das erlauben, was da monatlich an Belastung kommt? Wenn wir jetzt davon 5 Prozent rechnen, dann sind das 22 500 Euro pro Jahr, also 1875 Euro monatlich. Du hast vorher also 500 Euro Miete gezahlt und willst jetzt erzählen, dass du 1850 Euro Wohnkosten stemmen kannst? Das ist irgendwie unrealistisch.
Also wenn das Netto-Einkommen stimmt und du hast im Moment tatsächlich nur, keine Ahnung, 5 Prozent Wohnkosten, dann kann das sein. Ich glaube aber eher nicht. 1875 Euro muss man sich halt mal auf der Zunge zergehen lassen. Und manchmal sage ich den Mandanten dann auch, übe das doch einfach mal. Wenn du jetzt aktuell 500 Euro Wohnkosten hast oder Kaltmiete hast, dann pack doch mal die nächsten 6 Monate 1375 Euro zur Seite. Und da fangen viele schon an zu überlegen und sagen, das kann ich mir gar nicht vorstellen, wie soll das denn gehen?
Also, dieses Sprüchlein, das was ich an Miete zahle, kann ich ja auch in eine Immobilie stecken. Das stimmt manchmal, aber manchmal auch eher nicht. Und das ist ein Grundsatz, mit dem du dich mal befassen solltest, wenn du also gerade das Thema Immobilie vor Augen hast und sagst, ich würde ja schon gerne mal gucken, so ein bisschen was kann ich denn so kaufen. Merkt dir einfach grob gesagt, 5 Prozent plus minus. Kann also je nachdem ob du älter jünger bist. Kann mehr sein, kann auch weniger sein. Es kommt auf die Zinsen an, aber so eine grobe Faustformel von 5 Prozent macht da schon Sinn. Und dann zerplatzen tatsächlich auch manche Träume, weil ich habe Mandanten, die wohnen jetzt in einer Wohnung und sagen dann, wir wollen jetzt ein Haus kaufen. Richtig dickes Ding, kostet eine halbe Millionen, können wir das machen? Dann sage ich, ja, weiß ich nicht. Eine Bank könnte unter Umständen sagen, das kriegen wir noch irgendwie durchgeboxt.
Aber ganz ehrlich, wenn ich mit meinen Kooperationspartner darüber spreche, es ist in der Regel so, dass man dann sagt, nein, mach das nicht. Ich will auch nicht für deinen Bankrott verantwortlich sein. Eins ist doch ganz klar, wenn du die Immobilie nicht mehr bezahlen kannst, wer kriegt die denn dann? Wahrscheinlich die Bank, oder? Überleg dir ganz genau, ob die Immobilie das wert ist, dass du deinen Lebensstandard so stark einschränkst, dass du nicht mehr in den Urlaub fährst und dass du aus dem letzten Loch pfeifst. Weil was passiert denn, wenn dann mal irgendetwas an der Immobilie kaputt ist? Und du musst für 10000 Euro, 20, 30 000 Euro irgendwas sanieren, reparieren, dann wird es eben schwierig.
Komm auf mich zu
Ich hoffe, das hat hier so ein bisschen geholfen. Wenn du dazu Fragen hast, wie gesagt, komm auf mich zu. Wir können da gerne mit meinem Kooperationspartner drüber sprechen. Gemeinsam gucken wir dann, was wir da machen können, was es dann für Möglichkeiten gibt für dich. Das soll jetzt mal so eine ganz grobe, einfache Faustformel gewesen sein. Und wenn du jetzt gerade auf YouTube zuschaust, abonniere den Kanal, mache die Glocke an, dann kriegst du auch immer mit, wenn es was Neues gibt.
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