Worum geht es?
Mach diese Fehler nicht! Es könnte dich deinen Schutz kosten und damit die Existenz.
Inhalt des Videos (Transkription):
Bis du mal deinen Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrag in deinem Ordner hast, was ist das überhaupt für ein Wort? Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrag ist wieder so ein typisches deutsches Wort. Bis du deine Berufsunfähigkeitsversicherung in deinem Ordner hast gibt es drei Phasen, die du durchläufst und in diesen drei Phasen kann so manches schiefgehen. Und welche Fehler in diesen drei Phasen genau passieren, das werde ich dir in diesem Video erklären. Die letzte Phase, kann ich dir sagen, wird dich wahrscheinlich überraschen.
Tach zusammen, hier ist der Lehnen, ich bin unabhängiger Finanz- und Versicherungsmakler und ich berate meine Mandanten online, wie sie sich ein sinnvolles Finanzkonzept zusammenstellen können. Und wenn du dich für solche Themen interessierst, würde ich auf jeden Fall dir empfehlen, schau dich in meinem Kanal mal um. Gerade zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es da auch diverse Videos, die dir helfen und wir wollen heute mal in das Thema eintauchen, wie kommt es überhaupt dazu, dass du deine Berufsunfähigkeitsversicherung in deinem Ordner irgendwann mal hast?
Phase 1: Entscheidung
In der ersten Phase geht es um das Thema Entscheidung. Das heißt, du entscheidest für dich, brauche ich eigentlich eine? Möchte ich eine haben? Ja oder nein? An der Stelle geschieht übrigens auch schon der eine oder andere Fehler. Das sind meistens Denkfehler. Dazu habe ich auch eine kleine Video Serie, die ich hier mal verlinke. Und diese Denkfehler führen dann oftmals dazu, dass du möglicherweise sogar eine falsche Entscheidung triffst. Das heißt also, auf der einen Seite könnte es passieren, dass du sagst, ich mache die später oder ich mache die gar nicht oder meinetwegen machst du sie dann halt auch.
Phase 2: Auswahl und Gestaltung
Danach kommt Phase Nummer 2, die Auswahl und Gestaltung. Das heißt, es gibt jetzt wahrscheinlich eher diejenigen, die sagen, ich such mir da jetzt einen Berater und der soll mich zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung beraten. Es gibt aber auch manchmal Leute, die das komplett eigenständig versuchen auf die Beine zu stellen. Du oder dein Berater gehen also her und versuchen jetzt eine Auswahl zu treffen. Welche Gesellschaft und welcher Tarif kommt jetzt in Frage? Da können auch Fehler entstehen. Ich muss aber ehrlicherweise sagen, in den Top Ten, wenn man einen ordentlichen Leistungsfilter ansetzt, ist es selten so, dass du komplett daneben liegen kannst.
Also die heutigen Tarife sind meiner Meinung nach, also die Hochleistungstarife sind meiner Meinung nach schon alle ziemlich gut. Und da gibt es nicht so wesentliche Unterschiede. Es gibt schon diverse Kriterien, nach denen man filtern sollte und nach denen man für sich selber, auf der eigenen Situation basierend, überlegen sollte, welche denn jetzt am besten passt. Das ist aber jetzt nicht unbedingt so, dass du so richtig ins Klo greifen kannst, finde ich. Aber nicht zu unterschätzen, manchmal machen Kleinigkeiten in den Bedingungen auch Großes aus und haben große Auswirkungen für dein persönliches Leben. Von daher an der Stelle ruhig mal vorsichtig sein.
Die Gestaltung ist aber tatsächlich noch viel wichtiger. Das heißt also, zum Beispiel die Höhe. Wie viel Berufsunfähigkeitsrente brauche ich eigentlich? Dann die Dauer. Wie lange brauche ich diese Berufsunfähigkeitsrente überhaupt? Dann die einzelnen Zusatzklauseln, zum Beispiel so was wie die AU-Klausel oder zum Beispiel so was wie die Dynamik, die Leistungsdynamik oder auch die normale Beitrags- und Leistungsdynamik. Man kann also an vielen verschiedenen Stellschrauben drehen um dafür zu sorgen, dass der Berufsunfähigkeitsschutz zu dir passt. Da geschehen auch schon diverse Fehler und meistens ist es dann auf die Höhe bezogen. Es gibt sogar eine Statistik, die relativ traurig ist, dass der Großteil der Berufsunfähigkeitsrenten im Bereich von 1000 Euro und weniger sich bewegt. Und du musst dir an der Stelle einfach nochmal die Frage stellen, reicht das wohl zum Leben? Und wenn du jetzt eine Berufsunfähigkeitsrente hast, die gerade mal deine Miete bezahlt, dann ist die im Prinzip nichts wert, weil wovon willst du denn jetzt dann im weiteren Verlauf noch leben? Du musst ja in der Regel auch was essen und möglicherweise auch noch andere Kosten. Also das heißt, die Höhe ist schon sehr wichtig, die Dauer ist auch sehr wichtig. Da habe ich auch diverse Videos zu, deshalb will ich an dieser Stelle da gar nicht so sehr drauf eingehen.
Phase 3: Beantragung
Jetzt kommen wir aber zu Phase Nummer drei und du sagst, jetzt möchte ich, nachdem ich die konfiguriert habe, sagen wir mal, möchte ich die gerne beantragen. Wir sind also hier in der Antragsphase und da geschehen leider noch mehr Fehler. Das will ich jetzt mal ganz kurz so ein bisschen verdeutlichen. Was passiert denn da jetzt eigentlich? Du sagst jetzt also, ich möchte eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben. Die Versicherung ist auf der anderen Seite, die hat jetzt einen Türsteher eingestellt. Die sagt also dem Türsteher, das ist in dem Fall der Risikoprüfer, pass auf, wie in der Disco auch, wenn hier einer kommt, dann versuch mal abzuschätzen, ob der Ärger macht. Die, die keinen Ärger machen zu scheinen, die lässt du rein, und da wo es nach Ärger aussieht, den lässt man schön draußen.
So was bedeutet das jetzt? Der Risikoprüfer hat die Aufgabe, das Kollektiv sauber zu halten. Kollektiv bedeutet jetzt, dass ist die Gruppe der Versicherten. Wenn da jetzt zu viele Leute krank werden, dann passt das ja hinterher mit der Kalkulation nicht. Das Prinzip einer Versicherung ist ja, dass viele Leute bezahlen und wenige Leute das Risiko dann tatsächlich in Anspruch nehmen, was dann durch den Topf sozusagen abgedeckt ist. Wenn du jetzt also zu viele Leute hast, die krank sind, dann passt das hinterher nicht mehr und der Topf hat zu wenig Geld. Und das muss der Risikoprüfer jetzt unter anderem verhindern. Dein Ziel ist es jetzt also am Risikoprüfer vorbeizukommen und einen ordentlichen Vertrag zu haben.
Der erste Fehler, der dabei passieren kann, ist, dass du lügst. Das heißt also, dass du vielleicht Dinge, die du hast, in der Gesundheitshistorie vielleicht gar nicht nennst. Das ist jetzt eher selten der Fall. Da muss man sich dann selber an die eigene Nase fassen und überlegen wie schlau war das jetzt? Man kann aber auch unter anderem Dinge vergessen oder vielleicht nicht nennen, weil man nicht einschätzen kann, ob man sie denn jetzt nennen muss oder nicht. Es ist also deine Pflicht, die Fragen im Antrag wahrheitsgemäß zu beantworten. Dieser Antrag ist aber teilweise so gestaltet, dass man sich manchmal gar nicht sicher ist. Muss ich das jetzt nennen? Muss ich das nicht nennen? An der Stelle ist es dann halt tatsächlich sinnvoll, dass du einen guten Berater hast. Jetzt kann aber das Problem sein, dass der Berater das selber nicht weiß. Habe ich auch schon öfters erlebt. Das heißt also, der Berater wusste selber nicht so genau und tendiert dann vielleicht sogar manchmal dazu zu sagen, ja nein, das musst du schon nicht nennen. Es kann aber im schlimmsten Fall dazu führen, dass du dich mit dem Versicherer hinterher vor Gericht triffst, weil du dann sagst, ich brauche Geld, und der Versicherer sagt, nein, du hättest das nennen müssen, weil wir haben danach gefragt und du sagst, ja nein, aber eigentlich doch nicht, weil der Berater hat dann möglicherweise gesagt, musst du nicht nennen. Oder selber hast du es falsch eingeschätzt. So, das bedeutet also, die Frage taucht auf, wie beantworte ich denn jetzt die Gesundheitsfragen?
Noch mal ein kleiner Exkurs. Der Risikoprüfer sitzt jetzt da und der muss natürlich auch effizient arbeiten. Das heißt, wenn ein Antrag zu viel Arbeit verursacht, dann ist es irgendwann nicht mehr effizient und dann kann es schon passieren, dass der Risikoprüfer vielleicht mal das zur Seite schiebt.
Heißt also, man sollte dieses Risikovoranfrage überhaupt erst mal machen. Man reicht also nicht einfach irgendeinen Antrag ein, weil dann ist es halt ein Antrag, und wenn der dann abgelehnt wird, dann ist blöd. Man macht es in der Regel eher so, dass man, wenn man dann diese Risikovorprüfung gemacht hat, die bei mehreren Versicherern einreicht, die infrage kommen. Und dann schaut man, welcher Versicherer welches Votum abgibt. Es könnte also bedeuten, dass der eine Versicherer sagt, pass auf, du hast Neurodermitis, das ist aber für uns kein Problem, nehmen wir mit rein. Der andere Versicherer sagt, nein, Neurodermitis wollen wir aber ausschließen. Der andere Versicherer sagt, wegen Neurodermitis brauchen wir jetzt mehr Geld. Das heißt, wir machen jetzt einen Risikozuschlag von zum Beispiel 10 Prozent. Und der andere Versicherer sagt, den wollen wir gar nicht haben. Das kommt jetzt in dem Fall wahrscheinlich relativ selten vor. Aber es gibt halt Erkrankungen, wo das dann schon mal passieren kann.
Es ist also gut an der Stelle, wenn du einen unabhängigen Berater hast, der mehrere Gesellschaften auswählen kann. Aber es ist halt noch viel, viel wichtiger, dass diese Risikovoranfrage ordentlich gemacht wird. Was könnte jetzt zum Beispiel passieren? Das habe ich leider auch schon öfters gesehen. Es wird wahllos einfach ein Auszug von der Krankenkasse geholt und der wird dann dem Antrag beigefügt. Und dann sagt man, hier lieber Risikoprüfer, viel Spaß, das ist der Antrag, guck mal da rein. Jetzt ist aber der Risikoprüfer nicht dafür zuständig, 34 000 Seiten durchzulesen, ob er da irgendwas findet. Es ist also wieder viel Arbeit und damit wird es wieder ineffizient. Das sollte nicht passieren, weil das das Ergebnis der Risikoprüfung auch ganz negativ beeinflussen kann. Es ist jetzt also die Frage, wie kann man die Risikovoranfrage so gestalten, dass sie dem Risikoprüfer ein ordentliches Bild abliefert, dass man nichts verharmlost oder verheimlicht, also damit quasi auf der sicheren Seite ist hinterher, dass man alles genannt hat, was relevant ist und man trotzdem aber hinterher eine Chance haben will, dass man trotzdem einen vernünftigen Vertrag bekommt?
Und da kann ich dir zu sagen, das kann nicht jeder Berater. Das heißt, an der Stelle muss man so ein bisschen aufpassen, an wen man jetzt gerät. Es gibt jetzt Berater, die auch für eine Berufsunfähigkeitsthematik spezialisiert sind. Da geht man erst mal davon aus, dass die das richtig gut können. Es gibt aber auch Berater leider, die vielleicht so eine BU alle zwei Monate mal machen. Jetzt kann der aber doch gar nicht einschätzen, wie läuft das jetzt hier genau? Wie mache ich das jetzt am besten? Und ein solcher Berater kann dann, im schlimmsten Fall, dir den Weg verbauen, weil er die Risikovoranfrage nicht ordentlich macht. Oder noch schlimmer, er macht es sich einfach und sagt, das lassen wir mal weg, das brauchen wir nicht nennen, weil er vielleicht dann halt ein übertriebenes Interesse daran hat, dass der Vertrag jetzt durchgeht. Also vielleicht so ein bisschen Druck dahinter, und dann hast du hinterher einen Vertrag, der dir aber eigentlich nicht weiterhilft. Weil im Leistungsfall, wenn du also das Geld brauchst und du willst jetzt deine 3000 Euro im Monat haben, dann kannst du mal davon ausgehen, dass ein Versicherer das richtig, richtig prüft, wenn er die nächsten Jahre dir Hunderttausende von Euros bezahlen muss. Es ist also extrem wichtig, dass diese Phase ordentlich gemacht wird, weil nur eine Versicherung ausgewählt, konfiguriert zu haben und dann abgeschlossen zu haben, heißt noch lange nicht, dass du auch versichert bist. Der Weg dahin durch die Risikoprüfung ist extrem wichtig, dass da ordentlich gearbeitet wird.
Ich mache es zum Beispiel so, ich habe eine Spezialistin, mit der ich da arbeite. Die ist medizinisch ausgebildet. Die geht mit meinen Mandanten die Risikovoranfrage durch bzw. stellt die Gesundheitshistorie so zusammen, dass es hinterher ordentlich auf Papier steht. Und dann kann jeder Risikoprüfer ganz einfach beurteilen, ist das jetzt was für mich oder nicht? Und in meinem Mandantenkreis habe ich diverse Fälle, wo du aufgrund der eigentlichen Krankheitshistorie sagst, den kriegt man doch nie versichert. Und am Ende war es dann aber so, dass der ganz ordentlich angenommen wurde oder mit einem sehr sehr guten Votum, wo man selber überrascht ist manchmal. Weil man sagt, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass wir das so durchkriegen. Das muss jetzt nicht immer so sein. Es gibt einfach auch Fälle, da ist einfach auch nichts zu machen. Das sage ich dann meinen Mandanten aber auch. Wo ich dann sage, pass auf, das macht gar keinen Sinn, da brauchen wir nicht zu fragen. Erfahrungsgemäß kriegt man das nicht unter. Man will ja auch nicht unnötig Arbeit machen.
Aber du kannst dir vorstellen, dass je älter man wird, desto häufiger auch mal die Situation auftritt, dass man sagt, ja, ich war da mal beim Arzt. Ich hatte mir da mal sechs Massagen verschreiben lassen, weil mir der Rücken vom Homeoffice so ein bisschen weh tat. Oder ich habe da jetzt auch mal irgendwie eine Erkrankung gehabt, weswegen ich mal operiert wurde. Und dann hast du immer die Frage, muss ich das jetzt nennen? Wie formuliere ich das jetzt eigentlich? Welche Unterlagen muss ich beifügen? Weil du willst ja auch nicht jetzt irgendwas falsch machen, was hinterher dein Versicherungsschutz gefährdet.
Von daher an der Stelle versuchen, möglichst misstrauisch zu sein. Wenn du also einen Berater hast und du nennst ihm mehrere Sachen und er sagt jedes Mal, das müssen wir nicht nennen, das müssen wir nicht nennen. Dann guck noch mal genauer hin, hol dir im schlimmsten Fall nochmal eine zweite Meinung ein. Es muss nicht immer schlimm sein, es kann tatsächlich also auch sein, dass es jetzt wirklich in Ordnung ist, wenn man es nicht nennt. Aber ich würde vorsichtig sein, weil du gefährdest damit deinen Versicherungsschutz. Und der ist bekanntermaßen mehrere hunderttausend Euro wert.
Dann noch ein letzter Tipp zum Schluss. Wenn du diese Gesundheitsfragen durchgesprochen hast und du bist der Meinung, dass es alles von dir genannt wurde, dann kontrolliere hinterher auch noch mal den Antrag. Weil ich habe schon wirklich auch schlimme Fälle gesehen, da wurde vom Kunden etwas gesagt und es wurde bewusst nicht eingetragen. Und hinterher hat der Kunde nicht mal darauf geachtet, ob alles drinsteht wie besprochen, hat das einfach unterschrieben, dann ist der Antrag drin. Dann kriegst du zwar deine Police, aber die Police heißt erst mal gar nichts. Das heißt also, wenn du deinen Versicherungsschein in der Hand hältst, ist das irgendwie schön, fühlt sich gut an. Aber ist nichts wert, solange man nicht auch halbwegs sicher unterwegs ist und man sich sicher sein kann, dass der Antrag einem nicht um die Ohren fliegt hinterher.
Wenn dich das Thema interessiert und du hast keinen Berater, mit dem du darüber sprechen kannst und sagst, ich würde aber schon jetzt gerne mal meine BU Thematik anpacken, dann komm gerne auf mich zu. Komm bitte nicht zu mir, wenn du ein Problemfall bist und sagst, ich habe fünf Herzinfarkte gehabt, ich liege gerade auf der Intensivstation, jetzt will ich noch mal schnell BU machen. Ich bin jetzt hier auch kein Zauberkünstler. Das ist jetzt nicht so, dass man bei mir eine BU kriegt, die normalerweise aussichtslos wäre. Aber wenn du sagst, ich habe zwar das eine oder andere, ich glaube aber schon, dass man mich versichern kann und ich will das aber ordentlich machen, komm gerne zu mir, dann kann ich dir mal zeigen, wie ich so arbeite und dann können wir darüber sprechen. Und wenn du dich für solche Themen interessierst, siehst du jetzt hier gleich das eine oder andere Video, was ich dir auf jeden Fall ans Herz legen würde, wenn dich die Thematik interessiert. Und wenn du den Kanal noch nicht abonniert hast, würde ich dir das auf jeden Fall auch empfehlen. Wir sehen uns auf jeden Fall wieder beim nächsten Video. Bis dann. Der Lehnen.