Was der Koalitionsvertrag 2025 für deine finanzielle Vorsorge bedeutet
Die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD hat ihren Koalitionsvertrag 2025 veröffentlicht – ein umfassendes Papier mit vielen Zielen und Reformideen. Dabei geht es um weit mehr als nur große Politik. Wer sich die Inhalte genauer anschaut, entdeckt viele Themen, die ganz konkrete Auswirkungen auf den Alltag haben – vor allem in den Bereichen Altersvorsorge, Gesundheit, Pflege, Versicherungen und Vermögen.
Natürlich behandelt der Koalitionsvertrag 2025 noch zahlreiche weitere Themen, von Wirtschaftspolitik bis Digitalisierung. In diesem Beitrag habe ich gezielt einige Punkte herausgegriffen, die besonders gut zu den Themen passen, über die ich in der Beratung regelmäßig spreche – also alles rund um Vorsorge, Absicherung und finanzielle Eigenverantwortung.
Die Frühstart-Rente – Kapitalaufbau für Kinder
(Seite 19–20 des Koalitionsvertrags)
Ab dem 1. Januar 2026 wird der Staat für alle Kinder vom sechsten bis zum vollendeten 18. Lebensjahr monatlich 10 € in ein individuelles, kapitalgedecktes Vorsorgekonto einzahlen. Dieses Depot wird privatwirtschaftlich organisiert, steuerfrei in der Ansparphase geführt und vor staatlichem Zugriff geschützt – etwa bei Bezug von Sozialleistungen oder im Pflegefall. Das Geld darf kapitalmarktnah investiert werden, eine Garantievorgabe gibt es nicht. Ein zentrales Produktregister soll Vergleichbarkeit schaffen.
Einordnung:
Auch wenn die monatlichen Beträge gering sind, ist dieses Modell ein klarer politischer Impuls in Richtung frühzeitiger Vorsorge. Wer das Angebot strategisch nutzt – etwa durch private Zuzahlungen oder als Ergänzung zu einem bestehenden ETF-Sparplan –, kann es gezielt ausbauen. Die steuerlichen Vorteile und der Schutz vor Zugriff machen es langfristig besonders interessant. Wer sich früh kümmert, schafft für Kinder oder Enkel einen echten Startvorteil – ganz ohne aufwändige Verwaltung.
Vorsorgepflicht für neue Selbstständige
(Seite 21)
Neue Selbstständige sollen künftig grundsätzlich in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden – es sei denn, sie weisen eine alternative, verlässliche Altersvorsorge nach. Damit reagiert die Koalition auf die wachsende Zahl unzureichend abgesicherter Soloselbstständiger. Ob Basisrenten, private Rentenversicherungen oder andere kapitalgedeckte Modelle als „verlässlich“ gelten, bleibt im Detail offen. Klar ist: Eine verpflichtende Auseinandersetzung mit dem Thema Altersvorsorge wird künftig Bestandteil jeder Selbstständigkeit sein.
Einordnung:
Auch wenn sich die Regelung zunächst nur auf neue Selbstständige bezieht, ist sie richtungsweisend. Altersvorsorge wird politisch verbindlich – nicht optional. Für Selbstständige bedeutet das: Eine gute Vorsorgestrategie schützt nicht nur vor Altersarmut, sondern auch vor staatlicher Regulierung. Wer heute schon klare Lösungen nutzt, kann später unnötige Prüfungen und Pflichten vermeiden. Und genau dabei hilft eine unabhängige Beratung – um die passende Vorsorgeform zu finden, die auch politischen Vorgaben standhält.
Mütterrente – Gleichstellung der Rentenpunkte
(Seite 21)
Bisher erhielten Eltern für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, weniger Rentenpunkte als für später geborene. Diese Benachteiligung wird nun abgeschafft. Künftig sollen unabhängig vom Geburtsjahr drei Rentenpunkte pro Kind angerechnet werden. Die Finanzierung erfolgt aus Steuermitteln, nicht aus der Rentenkasse.
Einordnung:
Für jüngere Berufstätige ändert sich dadurch wenig. Aber in vielen Familien – etwa bei Mandantinnen kurz vor Renteneintritt oder bei der Betrachtung der Ruhestandssituation der eigenen Eltern – kann das ein wichtiges Element sein. Es lohnt sich, bei der Ruhestandsplanung auch familiäre Konstellationen mit einzubeziehen. Oft lassen sich durch genaue Kenntnis solcher Regelungen unnötige Belastungen vermeiden oder finanzielle Vorteile sichern.
Gesetzliche Krankenversicherung – Kommission soll Beitragsexplosion bremsen
(Seite 106)
Die gesetzliche Krankenversicherung soll finanziell stabilisiert werden. Eine Kommission wird bis spätestens Frühjahr 2027 Vorschläge erarbeiten, wie die Finanzierung nachhaltiger gestaltet werden kann. Ziel ist es, steigende Beitragssätze zu verhindern und die GKV auch langfristig bezahlbar zu halten. Gleichzeitig wird in den Ausbau von Präventionsangeboten investiert – insbesondere im Bereich der Kindergesundheit.
Einordnung:
Für gesetzlich Versicherte bedeutet das erstmal: keine direkten Änderungen. Für privat Versicherte ist relevant, dass es keinerlei Hinweise auf eine Bürgerversicherung oder strukturelle Änderungen im dualen System gibt. Das heißt: Die PKV bleibt bestehen – und damit auch die Vorteile, die sich daraus für Gutverdiener ergeben können. Gerade für Menschen mit hoher Steuerlast oder einem langfristig planbaren Einkommen bleibt die PKV eine sinnvolle Option. Wichtig ist, sich bei einem Wechsel gut beraten zu lassen – nicht jede Entscheidung lässt sich später korrigieren.
Pflegeversicherung – keine neue Vorsorgepflicht, aber Entlastungen
(Seiten 110–111)
Die Bundesregierung will die Pflegeversicherung entbürokratisieren und pflegende Angehörige stärker unterstützen. Geplant ist unter anderem eine Deckelung der pflegebedingten Eigenanteile in stationären Einrichtungen. Zusätzlich sollen neue Berufsrollen wie die „Advanced Practice Nurse“ eingeführt und unnötige Dokumentationspflichten abgebaut werden.
Einordnung:
Was auffällt: Die private Vorsorge spielt im Koalitionsvertrag keine Rolle – obwohl die Lücken im Pflegesystem bekannt sind. Für dich als Privatperson heißt das: Wer nicht möchte, dass im Pflegefall das eigene Vermögen oder das der Kinder zur Finanzierung herangezogen wird, sollte weiterhin aktiv vorsorgen. Eine private Pflegezusatzversicherung ist zwar keine Pflicht, aber ein sinnvoller Schutz, der oft günstiger ist, wenn er früh abgeschlossen wird.
Elementarschadenversicherung wird verpflichtend
(Seiten 86–87)
In Zukunft sollen alle Wohngebäudeversicherungen eine Elementarschadenabdeckung enthalten – und zwar im Neu- wie im Bestandsgeschäft. Der Abschluss erfolgt automatisch, es sei denn, man widerspricht aktiv (Opt-out-Modell). Eine staatliche Rückversicherung soll die Beiträge stabil halten.
Einordnung:
Für Hausbesitzer und Immobilienkäufer wird diese Regelung große Bedeutung haben. Viele bestehende Verträge enthalten heute noch keinen ausreichenden Schutz gegen Naturgefahren. Die neue Pflicht kann dazu führen, dass Tarife angepasst werden müssen – oder dass Versicherer ihre Produkte überarbeiten. Für dich ist jetzt ein guter Zeitpunkt, bestehende Gebäude- und Hausratversicherungen überprüfen zu lassen. Oft lässt sich der Schutz verbessern – mit überschaubarem Mehraufwand und größerer Sicherheit im Ernstfall.
Verbraucherbildung – endlich ein politisches Thema
(Seite 46)
Der Koalitionsvertrag 2025 nennt erstmals konkret den Ausbau der Finanzbildung als politische Aufgabe. Es sollen sogenannte „Verbraucherschulen“ gefördert werden, in denen Jugendliche frühzeitig lernen, wie sie mit Geld, digitalen Angeboten und Verträgen umgehen. Auch Schuldnerberatung und digitale Lernformate sollen gestärkt werden.
Einordnung:
Ein begrüßenswerter Schritt – aber wie so oft dauert es, bis solche Initiativen wirklich ankommen. Bis dahin bleibt es dabei: Wer finanzielle Klarheit und gute Entscheidungen will, braucht kompetente Unterstützung. Genau dafür bin ich da – mit einer unabhängigen, verständlichen Beratung, die dich durch den Versicherungs- und Finanzdschungel begleitet. Nicht erst, wenn’s brennt – sondern rechtzeitig.
Schlusswort
Der Koalitionsvertrag 2025 bringt einige Neuerungen und viele Impulse – insbesondere in den Bereichen Altersvorsorge, Gesundheitswesen, Pflege und Versicherungsschutz. Viele Details sind noch offen, aber die Richtung ist klar: Verantwortung für die eigene Vorsorge wird politisch gestärkt, der Kapitalmarkt rückt stärker ins Zentrum, und Pflichtversicherungen werden an einigen Stellen ausgeweitet.
Gerade deshalb ist es wichtig, die eigenen Lösungen regelmäßig zu prüfen und an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Die Politik gibt den Rahmen vor – aber wie du ihn für dich nutzt, bleibt deine Entscheidung.
Und genau dabei begleite ich dich: mit Klartext statt Kleingedrucktem, mit Strategie statt Verkaufsdruck. Wenn du deine Absicherung, deine Vorsorge oder deine bestehenden Verträge auf den Prüfstand stellen willst, bin ich gerne für dich da – natürlich digital, unabhängig und mit dem Blick für das, was wirklich zu dir passt.