Worum geht es?
In diesem Video geht es darum, dass eine schlecht geplante Finanzierung mit einem Bausparvertrag Dich ruinieren kann!
Immer wieder finde ich bei Mandanten in den Finanzordnern Bausparverträge. Manchmal sind sie auch in einer Finanzierung “eingebaut”. In diesem Video erkläre ich die Funktionsweise einer Finanzierung mit einem Bausparvertrag und was Du unbedingt beachten musst, damit das Konzept aufgeht, anstatt Dich zu ruinieren.
Bausparvertrag zur Immobilienfinanzierung: Chancen und Risiken
Du überlegst, einen Bausparvertrag für deine Immobilienfinanzierung zu nutzen? Dann solltest du unbedingt weiterlesen, denn es gibt einige wichtige Punkte, die du beachten musst, um nicht in eine finanzielle Falle zu tappen.
So funktioniert ein Bausparvertrag bei der Immobilienfinanzierung
Ein Bausparvertrag zur Immobilienfinanzierung läuft in der Regel in drei Phasen ab:
- Sparphase: In dieser Phase sparst du einen bestimmten Betrag an.
- Zuteilung: Wenn du die erforderliche Summe erreicht hast, wird der Vertrag zugeteilt.
- Tilgungsphase: Du erhältst ein Darlehen und beginnst mit der Rückzahlung.
Die Bausparsumme setzt sich aus deinem Sparguthaben und dem Bauspardarlehen zusammen. Oft musst du 50% der Bausparsumme selbst ansparen, bevor du das restliche Geld als Darlehen erhältst. Diese Ansparquote kann je nach Tarif variieren, was Auswirkungen auf deine monatliche Belastung und die Gesamtlaufzeit hat.
Die Tücken der Sparphase bei der Immobilienfinanzierung
Der kritische Punkt bei der Nutzung eines Bausparvertrags zur Immobilienfinanzierung liegt in der Sparphase. Viele Menschen unterschätzen, wie viel sie monatlich sparen müssen, um ihr Sparziel zu erreichen. Nehmen wir an, du hast eine Bausparsumme von 100.000 Euro und musst 50% selbst ansparen. Das bedeutet:
- Du musst 50.000 Euro ansparen
- Bei einer Laufzeit von 10 Jahren wären das ca. 416 Euro monatlich (ohne Zinsen)
Oft sparen Kunden deutlich weniger ein, was zu erheblichen Problemen bei der Immobilienfinanzierung führen kann. Die Zuteilung verzögert sich, und die gesamte Finanzierungsstruktur gerät ins Wanken.
Das Risiko der Vorfinanzierung bei Bausparverträgen
Damit du deine Immobilie direkt zu Anfang kaufen kannst, bekommst du eine sogenannte Vorfinanzierung.
- Du erhältst die gesamte Summe sofort
- Du zahlst nur Zinsen auf den vollen Betrag
- Gleichzeitig musst du weiter in den Bausparvertrag einzahlen
- Die Schuld bleibt gleich, bis der Bausparvertrag zugeteilt wird
Viele Kunden glauben, sie würden das Darlehen bereits tilgen, zahlen aber tatsächlich nur Zinsen. Natürlich wird auch gewissermaßen getilgt, allerdings nicht direkt in das Darlehen, sondern durch die Ansparung in den Bausparvertrag. Die Restschuld im Darlehen und damit auch die Zinsen bleiben währenddessen natürlich gleich hoch.
Ein vereinfachtes Rechenbeispiel zur Verdeutlichung der Risiken
Stell dir vor, du finanzierst ein Haus für 300.000 Euro komplett über einen Bausparvertrag:
- Du müsstest 150.000 Euro ansparen (50%)
- Das wären 1.250 Euro monatlich über 10 Jahre
- Viele zahlen aber nur einen Bruchteil davon ein, z.B. 200 Euro
- Gleichzeitig zahlst du Zinsen auf 300.000 Euro (bei 4% wären das 1.000 Euro monatlich)
In diesem Fall zahlst du 1.200 Euro monatlich (1.000 Euro Zinsen + 200 Euro Sparrate), tilgst aber nichts von deiner Schuld. Die Zuteilung verzögert sich massiv, und du zahlst jahrelang nur Zinsen, ohne deinem Traum vom Eigenheim näher zu kommen.
Vor- und Nachteile von Bausparverträgen bei der Immobilienfinanzierung
Vorteile:
- Zinssicherheit für einen Teil der Finanzierung
- Möglichkeit, Eigenkapital anzusparen
- Flexibilität durch Sondertilgungen
Nachteile:
- Risiko der Vorfinanzierung
- Möglicherweise höhere Gesamtkosten
- Komplexe Struktur, die schwer zu durchschauen ist
Alternativen zum Bausparvertrag bei der Immobilienfinanzierung
Wenn du einen Bausparvertrag zur Immobilienfinanzierung in Betracht ziehst, solltest du auch Alternativen prüfen:
- Klassische Bankdarlehen: Oft flexibler und transparenter
- Förderdarlehen: Günstige Konditionen für bestimmte Zwecke
- Kombination aus verschiedenen Finanzierungsbausteinen: Kann Risiken streuen
Fazit: Vorsicht bei der kompletten Immobilienfinanzierung über Bausparverträge
Bausparverträge können ein sinnvoller Baustein in der Immobilienfinanzierung sein, aber eine vollständige Finanzierung über diesen Weg ist riskant, wenn sie nicht gut durchdacht ist. Beachte folgende Punkte:
- Rechne genau durch, ob du die erforderliche Sparrate leisten kannst
- Bedenke, dass die Tilgungsphase oft kurz ist und zu hohen monatlichen Belastungen führen kann
- Beachte die Ratenhöhe nach der Zuteilung
- Lass dich von einem unabhängigen Berater unterstützen
- Vergleiche verschiedene Finanzierungsmodelle
Bausparen kann sinnvoll sein, um einen Teil des Eigenkapitals anzusparen oder als Zinssicherheitsreserve für spätere Sanierungen. Für eine komplette Immobilienfinanzierung ist es jedoch meist zu riskant und unflexibel.
Tipps für die erfolgreiche Nutzung eines Bausparvertrags bei der Immobilienfinanzierung
- Realistische Einschätzung: Sei ehrlich zu dir selbst, wie viel du monatlich sparen kannst.
- Langfristige Planung: Berücksichtige mögliche Änderungen deiner finanziellen Situation.
- Regelmäßige Überprüfung: Kontrolliere jährlich oder alle paar Jahre, ob du auf Kurs bist.
- Flexibilität bewahren: Kombiniere den Bausparvertrag mit anderen Finanzierungselementen.
- Professionelle Beratung: Hole dir Unterstützung von unabhängigen Experten.
Bevor du einen Bausparvertrag für deine Immobilienfinanzierung abschließt, lass dich gründlich beraten und rechne alle Szenarien durch. So stellst du sicher, dass du nicht in eine finanzielle Falle tappst und dein Traum vom Eigenheim nicht zum Albtraum wird. Eine sorgfältige Planung und ein realistischer Blick auf deine finanzielle Situation sind der Schlüssel zum Erfolg bei der Nutzung eines Bausparvertrags zur Immobilienfinanzierung.
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